Telekom-Konkurrenz warnt vor "Remonopolisierung"

Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten hat erneut vor dem drohenden Aus von Call-by-Call-Gesprächen gewarnt.

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Die Konkurrenz der Deutschen Telekom hat erneut vor dem drohenden Aus von Call-by-Call-Gesprächen gewarnt. Fakturierung und Inkasso seien wesentliche Leistungen, die die Telekom anbieten müsse, geht aus zwei wissenschaftlichen Studien hervor, die der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) am Donnerstag in Bonn vorstellte. Andernfalls drohe eine Remonopolisierung des Marktes. Bei der freien Betreiberauswahl muss vor jedem Telefonat der Anbieter neu ausgewählt und dessen Netzziffer der eigentlichen Telefonnummer vorangestellt werden.

Der VATM bezieht sich in seiner Warnung auf Studien vom Wissenschaftlichen Institut für Kommunikationsdienste (WIK) und der Unternehmensberatung Dialog Consult. Durch Fakturierung und Inkasso Leistungen entstünden der Telekom-Konkurrenz unverhältnismäßig hohe Kosten und Forderungsausfälle. Bei einem durchschnittlichen monatlichen Umsatz von etwa 6 Euro pro Kunde im offenen Call by Call, Interconnection-Kosten von rund 4 Euro und Rechnungskosten im Falle einer eigenen Rechnung von etwa zwei Euro bleibe den Wettbewerbern auf Dauer keine Marge zum Leben.

Über die Telekom-Rechnungen werden die Beträge der anderen Wettbewerber mit eingezogen und an diese weiter geleitet. Seit 2001 ist die Telekom nicht mehr verpflichtet, das Mahnwesen und gerichtliche Eintreiben der Beträge zu übernehmen. Das Verwaltungsgericht Köln hatte darüber hinaus Ende vergangenen Jahres entschieden, dass die Telekom auch für das Internet by Call und einen Teil der Servicenummern keine Inkasso-Verpflichtung habe. (anw)