Elektroauto mit Solarmodulen: Sion erfolgreich gecrasht

Das Elektroauto, dessen Reichweite Solarmodule in der Karosserie verlängern soll, absolvierte den ersten Gesamtfahrzeug-Crashtest.

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Die Karosserie des Sion ist normalerweise schwarz. Für eine kontrastreichere Darstellung und damit die Tests akkurater ausgewertet werden können, sei sie grün eingefärbt worden, schreibt Sono Motors.

(Bild: Sono Motors)

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Das Münchner Unternehmen Sono Motors hat sein Solar-Elektroauto Sion erstmals einem Gesamtfahrzeug-Crashtest unterziehen lassen. Der vom Prüfinstitut CSI in Italien veranstaltete Crash, bei dem ein schwerer Frontalaufprall mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h simuliert wurde, sei erfolgreich verlaufen, heißt es in einer Sono-Mitteilung. Nach den bisherigen physischen und simulierten Tests erwartet das Unternehmen, dass der Sion alle gesetzlichen Anforderungen zum Fußgänger- und Insassenschutz erfüllen wird.

Besonders an dem Sion ist, dass in die gesamte Karosserie Solarmodule integriert sind. Die Solartechnik wird auch von anderen Unternehmen getestet. Der Crashtest habe nun gezeigt, dass die polymerbasierte Solartechnik robust sei. Die Module seien beim Crash nicht zersplittert, daher seien sie für die Fahrzeuginsassen nicht gefährlich. Nun stehen laut Sono Motors noch 300 Komponenten-, Schlitten- und Gesamfahrzeugtests aus. Sie sollen die Ergebnisse der jahrelangen Crash-Simulationen bestätigen.

Neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Testprogramm führt Sono Motors nach eigenen Angaben zusätzliche Crashtests nach EURO NCAP (European New Car Assessment Programme) durch, auch um die Crash-Sicherheit des Sion für Frauen und Kinder zu erhöhen. 18 Fahrzeuge verwendet das Unternehmen nach eigenen Angaben derzeit für die Dauererprobung, Crashtests und die Optimierung des Solar-Ladens. Weitere Tests, zum Beispiel Wintertests in Schweden und die ADAS-Validierung, seien für das laufende Quartal geplant.

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Das kompakte E-Auto hat Solarzellen auf der Karosserie, die Strom für durchschnittlich 112 Kilometer pro Woche liefern sollen. Mit einem Akku und Strom aus der Steckdose soll das Auto gut 300 Kilometer Reichweite haben. Die beiden Gründer hatten das Unternehmen 2022 an die Börse gebracht, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Hauptaktionäre sind die Gründer und US-Investoren.

Ende September war Sono Motors weiterhin auf der Suche nach Geld. Eine eigentlich bis zum 24. Januar befristete Kampagne, mit der das Projekt Sion gerettet werden sollte, hatte 47 Millionen Euro eingebracht. Sono strebte aber 100 Millionen an und teilte mit, in Gesprächen mit Investoren zu sein. Daher hat das Unternehmen die Kampagne auf den 28. Februar 2023 verlängert.

(anw)