Greenpeace: IBM und Microsoft sollten Apple folgen

Apple wird von der Umweltschutzorganisation für den Austritt aus der US-Handelskammer gelobt. Nun sollten nach Meinung von Greenpeace IBM und Microsoft ebenfalls die Haltung der Kammer zu Umweltfragen kritisieren.

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Greenpeace hat den IT-Konzern Apple dafür gelobt, die Mitgliedschaft in der nationalen Handelskammer der USA aufzukündigen. Die Umweltschutzorganisation fordert die Branchengrößen IBM und Microsoft dazu auf, dem Beispiel zu folgen. Die beiden Unternehmen seien im Vorstand der US Chamber of Commerce vertreten und könnten ein deutliches Zeichen setzen, indem sie die Haltung der Kammer zur Klimapolitik kritisierten oder austreten, heißt es in einer Mitteilung.

Microsoft und IBM müssten nach Ansicht von Greenpeace an einer besseren Klimaschutzpolitik interessiert sein, da beide Unternehmen Produkte anböten, die dabei gebraucht werden, wenn umweltschädliche Emissionen begrenzt werden sollen. Ein Austritt aus der Handelskammer würde nicht nur ein Zeichen setzen, sondern auch die finanziellen Mittel mindern, die ihr für Lobbyarbeit zur Verfügung stehen. Nach Angaben von Greenpeace hat die Handelskammer in den Jahren 1998 bis 2007 insgesamt 488 Millionen US-Dollar für Lobbyarbeit aufgewendet.

Die US-Handelskammer will Umweltvorschriften nur in vom Parlament verabschiedeten Gesetzen sehen und wendet sich gegen Regelungen, die es der Umweltschutzbehörde EPA ermöglichen, Grenzwerte und Ähnliches eigenständig festzulegen. Sie sei nicht gegen den Klimaschutz, diese dürfte jedoch nicht mit zu großer Regulierung verbunden sein. Zurzeit wendet sich die Handelskammer gegen Bestrebungen der EPA, das bereits bestehende Gesetz zur Luftreinhaltung auf klimaschädliche Gase anzuwenden.

Der US-amerikanische Energieminister Steven Chu findet es laut einem Bloomberg-Bericht "wundervoll", dass Unternehmen die Handelskammer wegen Differenzen in der Klimafrage verlassen haben. Vor Apple hatten sich den Energieversorgern Pacific Gas & Electric, PNM Resources und dem Exelon Corp. zu diesem Schritt entschlossen. Handelskammer-Präsident Tom Donohue weist darauf hin, dass es unter den Mitgliedern einige Abstimmungen über die Klimafrage gegeben und sich dabei nur wenig Dissenz gezeigt habe. Die Kammer werde nicht dem offensichtlich konzertierten Druck von Umweltschutzorganisationen nachgeben. (anw)