Besserer Zoom für das iPhone: Laut Analyst kostet Apple das nur vier US-Dollar

Neues aus Apples Zulieferkette in China: Das erwartete Periskopobjektiv im iPhone 15 Pro Max soll für Apple ein günstig herzustellendes Bauteil sein.

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iPhone Rückseite

(Bild: goffkein.pro / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Es ist ein langgehegter Wunsch vieler iPhone-Besitzer: Mit dem iPhone 15 Pro Max könnte Apple – wenn die Gerüchte stimmen – erstmals einen optischen Zehnfach-Zoom oder sogar noch mehr anbieten. Damit das funktioniert, bedarf es eines sogenannten Periskopobjektivs. Doch wer denkt, dass Apple sich dafür schwer in Unkosten stürzen muss, täuscht sich möglicherweise, behauptet zumindest ein bekannter Analyst aus Fernost. Angeblich koste Apple das Objektiv dank hart geführter Verhandlungen sogar nur 4 US-Dollar pro Stück.

Aktuell ist bei Apples iPhones eine dreifache Vergrößerungsstufe das höchste der Gefühle – zumindest im optischen Bereich. Wer digital zoomt, kann noch stärker vergrößern, allerdings zulasten der Bildqualität. Das Problem für die Hersteller der gewöhnlich sehr flachen Smartphones ist, dass ein besseres Zoomobjektiv vertikal viel Platz benötigen würde. Schon die leicht herausragenden Kameras, der sogenannte Camera Bump, sind manchen iPhone-Nutzern zu viel des Guten.

Ein Periskopobjektiv löst das Problem mit einem Trick. Über ein Prisma wird das Licht im Objektiv von der Vertikalen in die Horizontale umgelenkt. So hat das Bauteil mehr Platz, ohne das Gerät dicker zu machen. Der Analyst Ming-Chi Kuo aus Taiwan, der für seinen Arbeitgeber TF International Securities in Apples Zulieferkette nach neuen Erkenntnissen über künftige Geschäftsbeziehungen recherchiert, berichtet, dass das Unternehmen Largan Precision mit Sitz in Taiwan die Periskoplinse für das iPhone 15 Pro Max herstellen soll. Beim iPhone 16 soll der Mitbewerber Genius Electronic Optical, ebenfalls mit Sitz in Taiwan, zum Zuge kommen.

Für die Linsenhersteller seien es aktuell keine rosigen Zeiten, schreibt Kuo in einem Blogbeitrag. Die Nachfrage Apples bei den Herstellern sei deutlich zurückgegangen. Zwar ist das teilweise damit erklärbar, dass die nächste iPhone-Generation im Herbst naht und damit auch der Verkauf etwas abnimmt. Der Rückgang von 35 bis 40 Prozent der Linsenbestellungen im Vergleich zum Quartal vorher habe jedoch tiefergehende Gründe. Im Vorjahr habe es zur gleichen Zeit noch deutlich mehr Bedarf gegeben. Jüngst war auch von zurückgehenden Display-Bestellungen Apples zu lesen.

Die Situation stärkt aber möglicherweise Apples Verhandlungsposition, da die Zulieferer jetzt nach jedem Strohhalm greifen. So erwirtschafte Largan mit dem geringen Preis für das Periskopobjektiv so gut wie keinen Gewinn, sagt Kuo. Offenbar will das Unternehmen mit der Annahme des Auftrags nur im Geschäft bleiben und spekuliert auf lukrativere Großaufträge in der Zukunft. Ob die Konsumenten freilich im Herbst auf einen zumindest gleich hoch bleibenden iPhone-Preis hoffen dürfen, gilt es abzuwarten. Zuletzt gab es Gerüchte, dass Apple die Preise erhöhen möchte.

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(mki)