Initiative für umweltfreundliche Kommunikationstechnik

AT&T, China Mobile, Telefonica und andere Telekommunikationsfirmen wollen zusammen mit Wissenschaftlern Technik entwickeln, durch die Netzwerke wesentlich energieeffizienter als bisher betrieben werden können.

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Die Unternehmen AT&T, China Mobile, Freescale, Swisscom, Telefonica und andere haben sich unter der Leitung der Bell Labs von Alcatel-Lucent zur Allianz Green Touch zusammengeschlossen. Das Konsortium, dem auch privatwirtschaftliche Forschungseinrichtungen und das Research Laboratory for Electronics (RLE) des Massachusetts Institute of Technology angehören, wollen für einen energieeffizienten Einsatz von Kommunikationstechnik sorgen und neue, nachhaltige Technik für künftige Netzwerke entwickeln. Innerhalb von fünf Jahren soll die Architektur für ein Referenz-Netzwerk entstehen, das aufzeigt, welche Komponenten notwendig sind.

Ziel der Allianz ist es, Technik zu entwickeln, die wesentlich energieeffizienter als gegenwärtige Technik ist, heißt es in einer Mitteilung. Sämtliche Kommunikationsnetze einschließlich des Internets sollen nach dem Motto "Communications Turns Totally Green" drei Jahre lang mit dem gleichen Energieaufwand betrieben werden können, der gegenwärtig für einen Tag nötig ist. Weiteres soll auf einem ersten Treffen im Februar besprochen werden. Die Allianz ist offen für weitere Mitglieder auch aus anderen Branchen.

Große Herausforderungen wie der Flug zum Mond seien am besten zu bewältigen, wenn die hellsten Köpfe zusammenkommen, erläutert US-Energieminister Steven Chu in seiner Grußbotschaft. Ähnlich müsse nun angesichts des Klimawandels gehandelt werden. Green Touch, bei dem Wissenschaftler und Techniker aus der ganzen Welt zusammenkommen, sei ein Beispiel für eine solche Initiative, bei der ein Problem aus vielen Richtungen angegangen wird. Sein britischer Kollege Ed Miliband erklärt, die Informations- und Kommunikationsbranche könne demonstrieren, welche Rolle die Industrie dabei einnehmen könne, insgesamt einen wesentlich niedrigeren Kohlendioxid-Ausstoß zu erreichen. Der französische Industrieminister Christian Estrosi meint, die Industrie habe zur Entwicklung energieeffizienterer Technik eine Vorreiterstellung einzunehmen. Frankreich unterstütze die Initiative, von der Estrosi wichtige technische Entwicklungen erwartet. (anw)