Kanadische Musikindustrie plant Klagen gegen Tauschbörsen-Nutzer

Die Canadian Recording Industry Association plant, gegen den Upload von Musikstücken ins Internet vorzugehen.

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Nach der US-amerikanischen Musikindustrie beginnt nun auch die Canadian Recording Industry Association (CRIA) gegen Teilnehmer von Musiktauschbörsen vorzugehen. Drei der größten kanadischen Internet-Provider sollen laut Medienberichten bereits zugesagt haben, mit dem Verband kooperieren zu wollen. Dadurch sollen Internet-Nutzer identifiziert werden können, die Musikstücke zum Download bereitstellen. Anfang 2004 will die CRIA die ersten Klagen einreichen.

Der Schritt der kanadischen Musikindustrie kommt nicht überraschend. Anfang Dezember stellte sich die CRIA in einer Mitteilung an die Seite der Recording Industry Association of America (RIAA), die seit September Tauschbörsennutzer verklagt und immer wieder neue Verfahren nachlegt. Verbandspräsident Brian Robertson sagte vor zwei Wochen, die kanadische Musikindustrie werde durch umfassenden Diebstahl von Musik geschädigt. "Wir haben einen Verlust von 425 Millionen Dollar und viele Entlassungen zu verkraften. Es gibt weniger Karrieremöglichkeiten für kanadische Künstler. Ist es das, was die Tauschbörsen-Nutzer wollen?"

Der Download von Musikstücken aus dem Internet für private Zwecke bleibt in Kanada auch nach der jüngsten Entscheidung des dortigen Copyright Board legal. Der Upload und das Anbieten über Tauschbörsen nicht dafür lizenzierter Musik ist hingegen nicht erlaubt. Ob die ersten Klagen bereits in den kommenden Monaten eingereicht werden können, ist unklar. Die CRIA braucht richterliche Beschlüsse, um die Daten von Kunden der Internet-Provider erfragen zu dürfen. Dies sei ein schwieriger und langwieriger Prozess, wird in den Berichten ein kanadischer Rechtsexperte zitiert. (anw)