Elektroauto-Kurz-Meldung: Fiat E-Leichtkraftwagen mit Traditionsnamen "Topolino"

Fiat gräbt einen der wichtigsten Namen seiner Modellgeschichte für die urbane E-Mobilität aus. Der kurze Zweisitzer Topolino darf ab 15 Jahren bewegt werden.

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Fiat Topolino Elektroauto

(Bild: Fiat)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Als "Sustainable Urban Mobility" (SUM), also "nachhaltiges Stadtmobil" kündigt Fiat seinen batterieelektrischen Leichtkraftwagen fürs urbane Geläuf an. Eine Abkürzung, die erstmals Opel für seinen gleich kleinen Rocks-e ins Spiel brachte. Auf jeden Fall könnte der Fiat Topolino eine sicherere, komfortablere und umweltfreundlichere Alternative zu Moped oder Roller bieten, schreibt Fiat weiter. Umso mehr, als der Zweisitzer ab 15 Jahren pilotiert werden darf.

Der von 1936 bis 1955 gebaute Fiat 500 war Italiens erstes Massenauto. Er war noch ganz wie ein "klassisches" Auto aufgebaut, also mit Leiterrahmen, Blattfedern, Standardantrieb und Vierzylinder mit stehenden Ventilen. Das einzig Neue an seinem Konzept war, dass alles auf die Hälfte geschrumpft und damit leistbar war. Diese Winzigkeit von Auto hatte in Italien bald den Spitznamen "Topolino" weg, "Mäuschen".

Der elektrische Ur-urenkel versucht allerdings nicht so auszusehen, wie der erste Fiat 500, sondern wie sein heute viel prominenterer direkter Nachfolger mit seinem luftgekühlten Zweizylinder im Heck und selbsttragender Karosserie. In der Kombination aus Wiedererkennung und großem Namen übt Fiat sich zwar in Eklektizismus, doch Hauptsache es gefällt. Gemeinsam mit beiden ersten 500ern aber sei seine Erschwinglichkeit für mehr Menschen, was angesichts der Preise für die gängigen Elektroautos zwar einleuchtet, doch wird er als Kleinkraftauto diesen wohl nur in äußerst überschaubaren Randbereichen Paroli bieten können.

Topolino (6 Bilder)

Mit Retrodesign ins Herz der Jugend zielt Fiat mit dem Topolino.

Leider verfolgt nun auch die Presseabteilung bei Fiat die Salamitaktik, neue Modelle in dünnen Scheiben anzukündigen, eine Unsitte, die uns völlig im Unklaren lässt über weitere Details wie etwa Leistung, Reichweite, technischen Aufbau des Fahrwerks usw., usf.. Fiat widerspricht dieser Unterstellung selbstverständlich mit dem Argument, es sei doch besser, wenn alle möglichst früh informiert seien. Doch möchte man schon auch häufiger vorkommen in den Medien. Wir berichten das jetzt also ausdrücklich nur dem Leser zuliebe. Ihnen verraten wir, dass der Topolino nur eine leichte optische Abwandlung der anderen Stellantis-Modelle Citroën Ami (der ebenfalls einen großen Namen trägt) und des baugleichen Opel Rocks-e ist. Das funktioniert recht einfach, weil die Rohrrahmen dieser Autos mit austauschbaren Kunststoffpaneelen beplankt sind.

Sie alle sind Leichtkraftfahrzeuge der Klasse L6e, also ein vierrädriges Fahrzeug mit einem Leergewicht unter 425 kg ohne Batterie, mit einer auf 45 km/h abgeregelten Höchstgeschwindigkeit und einer maximalen Leistung von 6 kW. Fiat schreibt: "Das Fahrzeug ist in Deutschland noch nicht homologiert. Verbrauchswerte liegen noch nicht vor." Citroën Ami und Opel Rocks-e erreichen im WLTP maximal 75 Kilometer pro Batterieladung. Alles über die (wahrscheinlich) gemeinsame Technik der drei Modelle und die wohl auch für den Fiat Topolino zutreffenden Fahreindrücke lesen Sie in den folgenden Tests:

(fpi)