Innere Größe

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München, 15. Januar 2013 – Autos mit ordentlich Platz und einem gewissen Charme sind unter 20.000 Euro nicht allzu viele im Angebot. Kombis in der Golfklasse überschreiten mit ein paar Extras diese Marke inzwischen locker. Der Citroën mit dem C3 Picasso bleibt als Diesel darunter und bietet trotz kompakter Abmessungen viel Raum. Wir waren mit der gerade überarbeiteten Version unterwegs.

Ausreichen fix

Das Facelift brachte dem C3 Picasso oder C3P, wie er manchmal bezeichnet wird, nur minimale Retuschen wie eine andere Schürze mit LED-Tagfahrlicht. Unter der Haube ist alles beim Alten: Zwei Benziner, zwei Diesel und eine Autogasversion werden angeboten. Der von uns gefahrene 1,6-Liter-Selbstzünder mit 92 PS liefert gute Fahrleistungen. Seine 230 Nm beschleunigen das Auto gut aus dem Drehzahlkeller. Das zählt bei einem Wagen, der wohl oft im städtischen Umfeld bewegt wird. Beim Auffahren auf die Autobahn sind jedoch die dürftigen Sprintfähigkeiten zu spüren: Auf Tempo 100 kommt man erst nach 14,7 Sekunden, mit sehr viel Anlauf sollen 174 km/h möglich sein.

Beim gefahrenen HDi 90 ist eine Fünfgang-Schaltung Serie, während der stärkere HDi 115 sechs Gänge besitzt. Die Schaltung ist wabbelig – klare Schaltpunkte fehlen hier. Wer die Gänge nicht selber wechseln mag, kann alternativ ein automatisiertes Sechsgang-Schaltgetriebe bestellen. Dann ist auch eine Start-Stopp-Automatik an Bord, die der Schaltversion fehlt. Der Spritverbrauch ändert sich durch den zusätzlichen Gang, das Start-Stopp-System und mehr Leistung nicht: Citroën gibt bei beiden Versionen 4,2 Liter an. In der Praxis brauchten wir mit unserem HDi 90 5,2 Liter.

Viel Platz

Zu den allerersten Fahreindrücken beim C3 Picasso gehört die angeborene Nickneigung. Bereits beim normalen Bremsen geht das Fahrwerk vorne in die Knie. Vergleichsweise gering für ein 1,63 Meter hohes Fahrzeug ist hingegen die Neigung in Kurven. Doch wer auf Kurvendynamik großen Wert legt, kauft wohl kaum einen Minivan. Die Stärken des C3P liegen im Transport von Sperrigem, wozu man ab einem gewissen Alter ja auch den Nachwuchs zählen kann. Der Platz im Fond reicht selbst für erwachsene Kinder. Über die hohe Sitzposition werden sich allerdings vor allem die kürzeren Passagiere freuen, weil sie besser hinaussehen können.

Gut nutzbarer Laderaum

Die Rückbank lässt sich längs um etwa 15 Zentimeter verschieben, sodass das Kofferraumvolumen zwischen 385 und 500 Liter variiert. Wenn man die Bank umklappt, entsteht ein perfekt ebener Ladeboden und man hat 1506 Liter Volumen zur Verfügung. Beim Testwagen ließ sich auch noch die Beifahrersitzlehne nach vorne klappen. So passt selbst ein 28-Zoll-Trekkingrad ohne Demontage des Vorderrads in den Wagen. Überhaupt ist der Kofferraum des C3P sehr gut nutzbar. Der serienmäßige Einlegeboden egalisiert die Ladeschwelle, sodass sich schwere Kisten einfach aus dem Kofferraum herausziehen lassen.

Unruhiger Innenraum

Im Cockpit dominiert Schwarz, kombiniert mit etwas Chrom und hellgrau ausgekleideten Fächern im Armaturenbrett. Der Digitaltacho ist mittig angebracht. Bei Tag wird er vom Sonnenlicht von hinten durchstrahlt – ein schöner Effekt. Bei Nacht dagegen gibt es eine orangefarbene Beleuchtung. Insgesamt macht das Armaturenbrett einen recht zerklüfteten Eindruck. Dazu kommen funktionale Mängel: Das Radio ist sehr tief eingebaut und lenkt so unnötig lange vom Verkehrsgeschehen ab. Und auch in diesem Auto sind Ablagen Mangelware – ein Umstand, der im Alltag einfach nervt.

Die Sitze bieten wenig Seitenhalt. Positiv aus Fahrersicht fällt das Dreiecksfenster an der A-Säule auf, das die Rundumsicht noch weiter verbessert. Negativ schlägt das wenig helle Abblendlicht zu Buche: Auf der Autobahn übertrifft der Scheinwerferkegel von nebenher fahrenden Kleinwagen deutlich die Picasso-Lichter.

Ordentliche Serienausstattung

Die Preise für den C3 Picasso mit 92-PS-Diesel beginnen bei 19.810 Euro – damit ist das Fahrzeug mit dem Facelift sogar etwas günstiger geworden. Die günstigste Ausstattung für den Diesel heißt Tendance. Sie bringt alles Wesentliche mit. So gehören ein CD-Radio mit USB-Anschluss, Tempomat und eine manuelle Klimaanlage zur Serienausstattung. Für 2000 Euro mehr gibt es die Version Exclusive, die dann unter anderem eine Klimaautomatik, Lederlenkrad und 16-Zoll-Alus mitbringt.