Conti und BMW entwickeln "Co-Piloten" für die Autobahn

Conti und BMW entwickeln gemeinsam einen "Co-Piloten" für die Autobahn. Bis Ende 2014 sollen mehrere Fahrzeug-Prototypen zum automatisierten Fahren entstehen - gänzlich neu ist das Thema für beide Firmen nicht

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
12 Bilder
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Franz

Der Zulieferer Continental und der Autobauer BMW wollen gemeinsam einen „Co-Piloten“ für Autobahnfahrten entwickeln. Bis Ende 2014 sollen mehrere Fahrzeug-Prototypen zum automatisierten Fahren entstehen, teilte Conti am Dienstag mit. Danach sollen Versuche „mit seriennaher Technik nicht nur auf deutschen, sondern auch auf europäischen Autobahnen“ folgen. Dabei wollen die Hannoveraner wichtige Beiträge leisten – etwa bei der Sensorik zur Erfassung des Fahrzeugumfelds. Ziel sei es, so Conti-Chef Elmar Degenhart, eine sichere und für den Endkunden bezahlbare Hochautomatisierung der Autobahnfahrt zu ermöglichen. Die Partner rechnen damit, schrittweise über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren einen Autopiloten zur Serienreife zu entwickeln.

Gemeinsam mit BMW soll eine Sicherheitsarchitektur entwickelt werden, die eine stabile Fahrweise der Versuchsträger selbst bei eventuellen Fehlfunktionen erlaube, so Conti weiter. Insgesamt investiert der Konzern in diesem Jahr nach eigenen Angaben mehr als 100 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung bei Fahrerassistenzsystemen. Langfristiges Ziel sei es, über das Jahr 2020 hinaus selbstständige Fahrfunktionen in Autos einzuführen. Bereits im Januar 2013 wurde der Kooperationsvertrag mit BMW unterzeichnet.

Bei BMW ist das Thema Autonomes Fahren nicht neu: Mitte 2011 fuhr ein Versuchsfahrzeug von BMW ohne Fahrereingriff auf der Autobahn A9 von München in Richtung Nürnberg. Dieser Forschungsprototyp wird seitdem weiterentwickelt. Er bremst, gibt Gas und überholt ganz von alleine, jedoch „stets angepasst an die momentane Verkehrssituation sowie unter Einhaltung aller Verkehrsregeln“, wie BMW versichert. Mittlerweile hat das Fahrzeug rund 10.000 Testkilometer zurückgelegt. Damit das hochautomatisiert fahrende Forschungsfahrzeug im Straßenverkehr unauffällig und fließend agieren kann, müssen dem Fahrzeug klare Handlungsstrategien mit auf den Weg gegeben werden. Die Grundlagen dafür sind eine zuverlässige Lokalisierung des Fahrzeugs innerhalb der eigenen Fahrspur, vor allem aber die Erkennung aller Fahrzeuge und Objekte in der unmittelbaren Umgebung. Erreicht wird das durch die Zusammenarbeit diversitärer, sich ergänzender Sensortechnik wie Lidar, Radar, Ultraschall und Kameraerfassung auf allen Fahrzeugseiten. (mit Material der dpa) (mfz)