Der Zulassungsmarkt stagniert – Opel und Ford wollen kurzarbeiten

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Von
  • Gernot Goppelt

Als Reaktion auf die geringe Nachfrage aus Südeuropa hat das Opel-Werk in Eisenach die Arbeitszeit seiner Mitarbeiter auf 33 Stunden pro Woche verkürzt. Die Arbeitszeitregelung, die der Tarifvertrag zulasse, gelte seit März und voraussichtlich bis Juni, sagte der Betriebsratschef der Opel Eisenach GmbH, Harald Lieske, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Normalerweise arbeiten die Beschäftigen in der Metallindustrie 38 Stunden pro Woche. Wegen der Marktschwäche in diesen Ländern sei das Werk, das mit derzeit 1600 Beschäftigten einer der großen Industriearbeitgeber in Thüringen ist, nicht ausgelastet. In Eisenach wird derzeit noch ausschließlich der Kleinwagen Corsa als Dreitürer gebaut. Auch andere Auto-Hersteller reagieren auf den schwächelnden Automarkt in Europa. Die Kölner Ford-Werke haben Kurzarbeit beantragt.

In Eisenach laufen derzeit die Vorbereitungen für die Serienproduktion eines neuen Stadtautos mit dem Arbeitstitel "Junior". Es soll Anfang 2013 ausschließlich in dem Thüringer Opel-Werk in Serie gebaut werden. Für das neue Modell unterhalb des Corsa werden in Eisenach insgesamt rund 190 Millionen Euro investiert. Das Thüringer Werk ist auf eine Jahreskapazität von bis zu 180.000 Autos ausgelegt. Zuletzt lag die Jahresproduktion jedoch deutlich darunter.

Auch die Kölner Ford-Werke haben Kurzarbeit beantragt. Demnach sollten die Bänder zwischen Mai und Oktober an bis zu acht Tagen vor den Werksferien stillstehen, sagte ein Ford-Sprecher am Dienstag. Ein Antrag sei bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt worden. Als Grund nannte der Sprecher den schwächelnden Automarkt in Europa. Zuvor hatte der Kölner Stadt-Anzeiger davon berichtet. Während der Ford-Absatz im ersten Quartal in Deutschland stabil blieb, ging er in Europa im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als sieben Prozent zurück. Vor allem in Südeuropa brach der Verkauf ein. In Köln wird der Fiesta gebaut, 80 Prozent der Kleinwagen gehen in den Export.

Von der Kurzarbeit seien rund 4000 Mitarbeiter in der Produktion betroffen, sagte der Unternehmenssprecher. Sie sollten zusätzlich zum staatlichen Kurzarbeitergeld einen Zuschuss von Ford erhalten. Insgesamt beschäftigt Ford in Köln mehr als 17.000 Menschen. Im Werk Saarlouis ist nach Angaben des Sprechers zunächst keine Kurzarbeit geplant. (ggo)