Verstärkung für den Fahrzeugboden – auch für schon verkaufte Wagen

GM überarbeitet Chevy Volt und Opel Ampera

Nachdem es nach Crashtests zu Bränden gekommen war, verstärkt GM bei Chevy Volt und Opel Ampera die Schutzhülle für die Batterie im Mitteltunnel. Auch schon ausgelieferte Autos werden überarbeitet

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  • ssu

Warren (Michigan/USA), 5. Januar 2012 – Der Chevrolet Volt und das nahezu baugleiche Schwestermodell Opel Ampera werden überarbeitet. Die Konzernmutter General Motors kündigte jetzt an, die Karosserie zu verstärken und das Kühlsystem der Batterie zu verbessern. In der Vergangenheit waren Feuer beim Volt ausgebrochen, weil sich die Batterie nach Crashtests überhitzt hatte. Daraufhin hatte Opel die ursprünglich für Ende 2011 vorgesehene Markteinführung des Ampera in letzter Minute abgeblasen.

Ampera ab 14. Januar im Handel

Der Ampera komme nun am 14. Januar auf den Markt, sagte ein Opel-Sprecher der Deutschen Presseagentur (dpa). "Die Fahrzeuge werden aber erst dann an die Kunden ausgeliefert, wenn sie umgerüstet worden sind." Seinen Angaben zufolge liegen europaweit 6500 Bestellungen für das Auto vor, das elektrisch angetrieben wird und nur bei leerem Akku auf den eingebauten Verbrennungsmotor zurückgreift, der einen Generator antreibt ("Range Extender").

Brände nach Crashtests

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hatte den Volt im vergangenen Jahr Crashtests unterzogen. Der Wagen wurde unter anderem von der Seite gerammt und erhielt eine sehr gute Gesamtwertung – auch im europäischen Crashtestverfahren EuroNCAP konnte das Elektroauto die Bestnote von fünf Sternen einheimsen. Nachdem ein demolierter Volt drei Wochen nach dem NHTSA-Crash auf einem Abstellplatz gestanden hatte, brach an dem Wrack unerwartet Feuer aus. Wie sich bei der Untersuchung herausstellte, war das Kühlsystem der Lithium-Ionen-Batterie leckgeschlagen, und der Akku hatte sich überhitzt.

Schutzbleche und Sensor

"Der Volt ist sicher", beteuerte die zuständige GM-Entwicklungsleiterin Mary Barra bei der Vorstellung der Umbaupläne in den USA. Ziel ist es, die Batterie besser bei einem Aufprall zu schützen. Ein Sensor soll überdies vor einer Überhitzung warnen. Bei vier neuerlichen Crashtests hätten sich die Umbaumaßnahmen bewährt, hieß es. Es sei kein Leck entstanden.

Absatzziel verfehlt

Diejenigen Chevy Volt, die bereits an Kunden in Nordamerika ausgeliefert wurden, sollen ebenfalls umgerüstet werden. General Motors hatte im Heimatmarkt USA im vergangenen Jahr 7671 Volt absetzen können und damit das Ziel von 10.000 Verkäufen im ersten Jahr nach der Markteinführung verfehlt. Laut den von GM jüngst vorgelegten Produktionszahlen für 2011 wurden im Werk Hamtramck/Detroit im vergangenen Jahr bereits 2605 Ampera und 14.510 Volt gefertigt. (ssu)