Japanische Autohersteller kündigen Kooperationen in Europa
Japanische Autohersteller ziehen die Notbremse: Wegen der Absatzkrise in Europa sollen Kooperationen mit europäischen Herstellern zurückgefahren werden, meldet die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei".
- Florian Pillau
Tokio, 6. August 2012 – Japanische Autohersteller ziehen laut einem Pressebericht erste Konsequenzen aus der anhaltenden Absatzkrise in Europa. Isuzu, Mitsubishi und Mazda wollten Kooperationen mit europäischen Herstellern zurückfahren, schreibt die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" vom Montag ohne Angabe von Quellen.
Isuzu will Opel verlassen
So wolle Isuzu die langjährige Entwicklung von Dieselmotoren mit Opel abbrechen. Zudem suche das Unternehmen nach einem Ausstieg aus einem gemeinsamen Motorenunternehmen mit der Opel-Mutter General Motors (GM) in Polen. Isuzu wollte den Bericht nicht kommentieren. Isuzu baut seit 1999 in Polen Dieselmotoren für die Opel-Modelle Astra, Corsa und Meriva.
Mitsubishi stoppt Elektroautos
Mitsubishi stoppte laut Bericht bereits die Lieferung von Elektroautos an Peugeot. Ein Unternehmenssprecher erklärte, die Lieferungen würden angepasst. Der Mitsubishi i-MiEV wird vom PSA-Konzern als Peugeot iOn und als Citroën C-Zero angeboten. Zudem bezieht Mitsubishi der Zeitung nach keine Dieselmotoren mehr von den Franzosen. Auch Mazda möchte laut „Nikkei“ künftig keine Peugeot-Motoren für seine europäischen Modelle mehr kaufen.
Produktion im Ausland weiter erfolgreich
Das Joint Venture zwischen Peugeot und Mitsubishi „PCMA Rus“ in Russland dagegen solle weiter laufen. Hier wird seit Juli unter Volllast das Modell Peugeot 408 produziert, gefolgt vom Mitsubishi Outlander ab November, geplant ist die Produktion von Citroën-Modellen. Hier geht offenbar die Strategie der japanischen Hersteller auf, die Produktion wegen des starken Yen ins Ausland zu verlagern.
Mazda-Aktien legten am Montag in Tokio 6,7 Prozent zu, Mitsubishi-Papiere gewannen 2,7 Prozent. (Mit Material der dpa) (fpi)