Der neue Mercedes E 63 AMG – mit Allradantrieb und als S-Modell

Zwillingsgeburt

Neues aus Affalterbach: Der neue E 63 AMG ist nun nicht nur äußerlich überarbeitet, er ist auch mit serienmäßigen 557 PS nicht mehr der kräftigste E 63 AMG. Auf der Auto Show in Detroit (19. bis 27. Januar 2013) wird neben ihm das 585 PS starke S-Modell stehen

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Auf der Auto Show in Detroit stellt Mercedes den modellgepflegten E 63 AMG vor. 18 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Florian Pillau

Affalterbach, 10. Januar 2013 – Der neue E 63 AMG ist nun nicht nur äußerlich überarbeitet, er holt nun bereits serienmäßig die Kraft, für die man bisher das Performance-Paket dazukaufen musste, aus seinem 5,5-Liter-V8-Biturbomotor. Und er ist damit nicht mehr der kräftigste E 63 AMG. Auf der Auto Show in Detroit (19. bis 27. Januar 2013) wird neben ihm das S-Modell stehen.

In Affalterbach, nur 30 Minuten vom Werk in Untertürkheim, hat man an noch mehr Power für das leistungsstärkste E-Modell der Stuttgarter gearbeitet. Der E 63 AMG hat statt 525 nun immer 557 PS – die gab es bisher nur im optionalen Performance-Paket. Neue Topmotorisierung ist das S-Modell mit 585 PS. Das wuchtige Drehmoment von 720 beziehungsweise 800 Nm liegt jeweils ab 1750/min an.

Erstmals mit Allradantrieb

Neu ist die Möglichkeit, die Hochleister – ob Limousine oder T-Modell – mit einem Allradantrieb auszustatten. Die bewährte 4Matic, dankenswerterweise ein echter Allradantrieb, verteilt die Kraft per Planetenradsatz fahrdynamisch-asymmetrisch zu 33 Prozent auf die Vorder- und zu 67 Prozent auf die Hinterachse.

Ob Hinterrad- oder Allradantrieb, alle E 63 sind mit einem Siebengang-Sportgetriebe ausgestattet und stellen dem Fahrer vier Fahrprogramme zur Wahl. Im "C"-Modus (Controlled Efficiency) ist die Start-Stopp-Funktion aktiv und das Fahrwerk gibt sich laut Hersteller recht komfortabel. In den Modi "S", "S+" und "M" sollen sich Motor und Getriebe wesentlich agiler präsentieren. Das "AMG Speedshift" genannte Sportgetriebe basiert auf dem Wandlerautomaten 7G-Tronic, allerdings soll eine automatisierte, nasse Mehrscheibenkupplung anstelle des Wandlers ein direkteres Antriebserlebnis bieten. Die Gangwechsel (weiterhin wie in der Wandlerautomatik per Lamellenbremsen an den Planetenradsätzen) klappen laut Hersteller in einer Zehntelsekunde (Mercedes schreibt hier netterweise immer von "100 Millisekunden"!).

Schneller als der Ferrari FF

4,2 Sekunden benötigt die heckgetriebene E-63-AMG-Limousine, um aus dem Stand auf 100 km/h zu schießen, 3,7 Sekunden dauert`s mit Allradantrieb. Gewinner des Sprintwettbewerbs ist das immer allradgetriebene S-Modell mit 3,6 Sekunden, das ist 0,1 s schneller als der ebenfalls allradgetriebene Ferrari FF. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt bei allen Varianten abgeregelte 250 km/h. Der Normverbrauch wird mit 9,8 Liter für den Hecktriebler und 10,3 Liter für die Allradler angegeben, entsprechend einem CO2-Ausstoß von 230 bis 242 Gramm pro Kilometer.

Neues AMG-Design mit neuem S-Zierrat

Der E 63 AMG ist das erste Auto im Stil der neuen AMG-Design-Philosophie. Auffällig: der Kühlergrill mit doppelter Chromstrebe und Zentralstern sowie das A-Wing genannte Luftleitelement. Es spannt sich über die komplette Breite der Frontschürze und bildet den Rahmen für drei große Kühlluft-Einlassöffnungen. Die verbreiterten Kotflügel tragen einen "V8 Biturbo"-Schriftzug, das Heck seitliche Luftauslässe und einen schwarzen Diffusoreinsatz mit kräftigen Finnen und zwei verchromten Doppelendrohren.

Das E 63 AMG S-Modell unterscheidet sich vom Basismodell durch einige Designextras: Der A-Wing glänzt in Hochglanz-Schwarz, Frontsplitter und die Einsätze der Seitenschwellerverkleidungen sind, ebenso wie die zwei Doppelendrohre, silberverchromt. Die Zehn-Speichen-Leichtmetallräder werden titangrau matt lackiert und messen stolze 19 Zoll – beim Basismodell sind 18-Zöller montiert. Außerdem gibt sich das S-Modell durch rot lackierte Bremssättel und ein AMG-Logo mit schwarz abgesetztem "S" am Heck zu erkennen.

Im Innenraum setzt sich der sportliche Charakter des starken Schwaben durch: schwarzes Interieur, silberne Sicherheitsgurte, auf Wunsch graue Kontrastziernähte auf den Sportsitzen, den Türmittelfeldern, den Armauflagen der Türen und der Mittelkonsole. Die Kopfstützen werden durch ein eingeprägtes AMG-Wappen verschönert, das Lenkrad ist oben und unten abgeflacht. Wer beim Fahren dennoch vergessen sollte, in welchem Modell er da eigentlich unterwegs ist, wird durch einen "S AMG"-Schriftzug im 320-km/h-Tacho daran erinnert.

Alle E-63-AMG-Modelle verfügen über AMG-Einstiegsleisten, Sportpedale aus gebürstetem Edelstahl mit Gumminoppen, eine neue Analoguhr und vieles mehr. Zur Wahl stehen außerdem mehrere Karbon-Pakete, verschiedene Zierelemente und ein von AMG und dem dänischen Audio-Spezialisten Bang&Olufsen gemeinsam realisiertes Soundsystem. Ebenfalls optional sind Voll-LED-Scheinwerfer, Aufmerksamkeits- und Kollisionswarner. Markteinführung des neuen E 63 AMG mit Heckantrieb ist im April 2013, der E 63 AMG mit Allradantrieb sowie das S-Modell folgen im Juni. Preise sind noch nicht bekannt, das aktuelle E-63-Modell kostet als Limousine mindestens 105.791 Euro. (fpi)