Kraftstoffabsatz steigt voraussichtlich auf Elf-Jahres-Hoch

Der Kraftstoffverbrauch auf Deutschlands Straßen nimmt voraussichtlich auch 2014 zu und wird so hoch liegen wie zuletzt im Jahr 2003. In diesem Jahr werden voraussichtlich 43,2 Milliarden Liter Dieselkraftstoff und 25 Milliarden Liter Benzin verkauft

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Von
  • Martin Franz

Der Kraftstoffverbrauch auf Deutschlands Straßen nimmt voraussichtlich auch 2014 zu und wird so hoch liegen wie zuletzt im Jahr 2003, berichtet die Bild. Die Zeitung beruft sich dabei auf Branchen-Hochrechnungen auf Basis von Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Demnach würden 2014 voraussichtlich 36,2 Millionen Tonnen oder 43,2 Milliarden Liter Dieselkraftstoff verkauft, schreibt die Zeitung in ihrer Samstagausgabe. Beim Benzin seien es voraussichtlich 18,5 Millionen Tonnen oder 25 Milliarden Liter. Als Grund für den steigenden Kraftstoffverbrauch würden in der Branche unter anderem sinkende Preise genannt, berichtet die Zeitung.

Der Anstieg der Kraftstoffkosten liegt über der Inflationrate.

(Bild: Aral)

Angesichts sinkender Rohölpreise profitieren die Autofahrer in Deutschland aktuell tatsächlich von sinkenden Preisen und können auf noch günstigere Benzin- und Dieselpreise hoffen. „Wir haben einen rückläufigen Trend, der ist klar erkennbar“, hatte der ADAC-Kraftstoffmarktexperte Jürgen Albrecht der Nachrichtenagentur dpa. Allein in den vergangenen 30 Tagen seien die Durchschnittspreise für Benzin bereits um gut 2 Cent und für Diesel um 3 Cent gesunken.

Auf lange Sicht ist Kraftstoff allerdings erheblich teurer geworden: Zwischen 2003 und 2013 kletterte der Preis für den Liter Superbenzin laut Mineralölwirtschaftsverband (MWV) von 109,5 auf 159,2 Cent im Jahresschnitt – ein Plus von 45 Prozent. Im September lag der Preis laut ADAC bei durchschnittlich 152,1 Cent. Der Preisanstieg bei Diesel lag zwischen 2003 und 2013 bei fast 61 Prozent – von 88,8 auf 142,8 Cent je Liter. Im September kostete ein Liter Diesel durchschnittlich 136,2 Cent. Beide Werte liegen über der allgemeinen Preissteigerung dieses Zeitraums.

Getrieben wird der steigende Kraftstoffverbrauch seit Jahren von einem steigenden Dieselverbrauch: Lagen Diesel und Benzin beim Kraftstoffabsatz im Jahr 2000 mit jeweils knapp 29 Millionen Tonnen etwa gleichauf, hat sich das Gewicht inzwischen deutlich verschoben. „Ursache ist der nach wie vor steigende Anteil von Dieselfahrzeugen in der Pkw-Flotte“, fasst der MWV den Trend zusammen. 2003 lag der gesamte Verbrauch von Diesel und Benzin bei rund 53,8 Millionen Tonnen. Er sank danach bis auf 50,4 Millionen Tonnen 2007, um danach allmählich wieder anzusteigen. Und dass der Kraftstoffverbrauch insgesamt steigt, dürfte auch daran liegen, dass der Fahrzeugbestand in Deutschland immer noch wächst. Mit 61,5 Millionen Fahrzeugen (plus 700.000) machte das Kraftfahrt-Bundesamt zu Jahresbeginn 2014 einen Rekord aus.

(dpa) (mfz)