Mercedes setzt weiter auf Diesel von Renault

Trotz der Beanstandungen durch das Kraftfahrtbundesamt (KBA) will Daimler weiter Dieselmotoren von seinem Partner Renault-Nissan in seine Modelle einbauen. Man habe die Motoren genutzt, man nutze sie und werde sie nutzen, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche

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Mercedes A-Klasse

(Bild: Daimler)

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Von
  • Martin Franz

Die kleinen Dieselmotoren in der A-Klasse kommen von Renault. Kunden hätten nie ein Problem mit ihnen gehabt, meint Mercedes-Chef Zetsche.

(Bild: Mercedes)

Trotz der Beanstandungen durch das Kraftfahrtbundesamt (KBA) will Daimler weiter Dieselmotoren von seinem Partner Renault-Nissan in seine Modelle einbauen. Man habe die Motoren genutzt, man nutze sie und werde sie nutzen, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Freitag beim Pariser Autosalon. Die Nachfrage nach den Motoren habe die Erwartungen bei Weitem übertroffen. Kunden hätten nie ein Problem mit ihnen gehabt.

Doch die Kompaktmodelle mit Renault-Motoren sind neben der V-Klasse die einzigen Modelle von Mercedes, die bei einer Überprüfung durch das KBA im Frühjahr 2016 negativ auffielen. Sie sind Teil der freiwilligen Rückrufaktion, die die Hersteller gestartet haben. Betroffen sind Motoren von A-, B-, CLA- und GLA-Klasse, die Renault liefert. Zu den Untersuchungen der französischen Regierung, bei denen auch Renault-Motoren mit hohen Abgaswerten aufgefallen waren, sagte Konzernchef Carlos Ghosn: Er sei bereit, alles offenzulegen, um das Vertrauen wiederherzustellen. Dafür brauche es aber auch eindeutige Regeln.

Renault-Nissan und Daimler arbeiten seit sieben Jahren zusammen. Neben den Dieselmotoren entwickelten sie Twingo und Smart zusammen und bauen ein Werk in Mexiko. Noch in diesem Jahr soll ein Pick-up vorgestellt werden. Kein Autohersteller könne es in dem sich schnell ändernden Umfeld noch allein schaffen, sagte Ghosn. Eine gemeinsame Plattform für Elektromodelle sei allerdings vorerst nicht geplant, sagte Zetsche. Renault bietet im Gegensatz zu Daimler bereits eine breite Palette von Elektroautos an. Die Batterien aus Daimlers eigener Fertigung im sächsischen Kamenz werden nur im Smart eingesetzt – Renault bekommt sie nicht.

(dpa) (mfz)