Tesla: Verfehlte Absatzziele, fallender Aktienkurs

Im ersten Quartal 2016 hat Tesla 14.820 Autos verkauft. Das ist zwar ein Plus von fast 50 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Dennoch wurde die eigene Prognose von 16.000 Stück verfehlt. An der Börse kam das verfehlte Absatzziel nicht gut an

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Elektroautos, Tesla Motors, alternative Antriebe
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Von
  • Martin Franz

Tesla hat die angestrebten Absatzzahlen im ersten Quartal 2016 nicht erreicht.

(Bild: Tesla)

Tesla kann mit der großen Nachfrage nach seinen Modellen nicht Schritt halten. Im ersten Quartal 2016 brachte das Unternehmen einer Mitteilung vom Montag zufolge 14.820 Wagen an die Kundschaft. Das ist zwar ein Plus von fast 50 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Dennoch wurde die eigene Prognose von 16.000 Stück verfehlt. An der Börse kam das verfehlte Absatzziel nicht gut an. Die Aktie, die im regulären New Yorker Handel noch fast vier Prozent gewonnen hatte, drehte nachbörslich mit über drei Prozent ins Minus. Es ist nicht der erste Verlust in diesem Jahr, den die Firma verkraften muss.

Tesla machte Engpässe bei Zulieferern von wichtigen Bauteilen verantwortlich, die die Produktion des seit Herbst ausgelieferten SUV „Model X“ bremsten. Firmenchef Elon Musk zeigte sich aber auch selbstkritisch: Durch „Überheblichkeit“ habe man der ersten Version des Fahrzeugs zu viel neue Technologie hinzufügen wollen, die Kapazitäten überschätzt und sich letztlich übernommen. Inzwischen seien die Probleme aber behoben.

Tesla sieht sich trotz der Startschwierigkeiten auf Kurs, das Absatzziel von 80.000 bis 90.000 Autos in diesem Jahr zu erreichen. 2015 hatte das Unternehmen 50.580 Wagen auf die Straße gebracht. Bislang hat Tesla vor allem die Limousine „Model S“ verkauft, von der im ersten Quartal 12.420 Stück auf die Straße gebracht wurden. Neben dem „Model X“, von dem in den drei Monaten nur 2400 Stück ausgeliefert wurden, soll das „Model 3“ die Produktpalette erweitern. Wann genau, steht allerdings noch nicht fest. Als frühester Verkaufsbeginn ist Ende 2017 im Gespräch.

Trotz der sehr dünnen Faktenlagen war es Tesla allein mit ein paar Ankündigungen gelungen, innerhalb von drei Tagen knapp 300.000 Vorbestellungen für das Model 3 einzusammeln, die für eine Reservierungsgebühr von 1000 Dollar herausgegeben wurden. Mit 35.000 Dollar soll das Model 3 selbst vor Abzug erheblicher staatlicher Vergünstigungen zur Förderung von Elektromobilität weniger als die Hälfte der bisherigen Modelle kosten. Was der Wagen in Europa kosten wird, steht noch nicht fest, schließlich weiß niemand, wie in drei Jahren der Dollar zum Euro steht und ob bis dahin staatliche Förderungen gezahlt werden.

Das Mittelklasse-Modell soll helfen, die Jahresproduktion bis zum Jahr 2020 auf 500.000 Wagen auszubauen. Ob die enorme Nachfrage aber auch zuverlässig bedient werden kann, muss Tesla erst beweisen. In der Vergangenheit hat Tesla angekündigte Auslieferungstermine nicht einhalten können.

(mit Material der dpa) (mfz)