Nächster Halt: Zero Emission?
Toyota und seine Tochtergesellschaft, der Lastwagen-Spezialist Hino Motors erproben bereits seit Jahren wasserstoffbetriebenene Linienbusse. Heute sehen sich bereit für einen Feldversuch, den sie in den nächsten Tagen mit einem Brennstoffzellenbus im Stadtverkehr durchführen wollen
- Florian Pillau
Toyota City (J), 21. Juli 2015 – Toyota und seine Tochtergesellschaft, der Lastwagen-Spezialist Hino Motors erproben bereits seit Jahren wasserstoffbetriebenene Linienbusse. Heute sehen sich bereit für einen Feldversuch, den sie in den nächsten Tagen mit einem Brennstoffzellenbus im Stadtverkehr durchführen wollen.
Die Elektrifizierung des Busverkehrs ist seit den späten 1880er Jahren ein probates Mittel, die Abgasbelastung der Innenstädte zu senken. Normalerweise kamen dabei Oberleitungsbusse zum Einsatz. Toyota ist seit einigen Jahren dabei, einen Bus mit Brennstoffzelle zu entwickeln, der die elektrische Energie mobil aus Wasserstoff erzeugen soll. Statt eines Oberleitungsnetzes muss dann ein Wasserstoffversorgung geschaffen werden, ein Projekt mit Regierungsbeteiligung, auf dem in Japan große Hoffnungen ruhen: Allein die Stadt Tokio will über 45 Milliarden Yen (330 Millionen Euro) für den Bau von Wasserstoff-Tankstellen und Subventionen für H2-Elektroautos bis zu den Olympischen Spielen 2020 ausgeben.
Mit Mirai-Technik
Mit zwei Brennstoffzellen, acht Tanks und zwei 110 kW starken E-Motoren wie Toyota sie kürzlich in seiner Mittelklasselimousine Mirai in Serie gebracht hat, kann das aktuelle Modell, ein zehn Meter 50 langer Zweiachser, insgesamt 77 Personen befördern, 50 stehend, 26 sitzend und einen Fahrer. Er ist als Niederflur-Stadtbus ohne Einstiegstreppen konzipiert. Jede Polymerelektrolyt-Brennstoffzelle (PEMFC) hat eine Leistung von 114 kW, die beiden Motoren leisten je 110 kW und bieten ein Drehmoment von jeweils 335 Nm. Acht Tanks speichern 480 Liter Wasserstoff unter einem Druck von 700 bar. Die Traktionsbatterie in Nickel-Metallhydrid-Bauweise für Leistungsspitzen und rekuperierten Strom fasst 9,8 kW bei einer Betriebsspannung von 300 Volt.