Der Weltraum-Tourismus ist (fast) da – für Superreiche

Die langersehnte Dienstleitung zu den Sternen ist da: Die erste SpaceX-Mission in den Orbit für Normalsterbliche steht an. Nicht jeder wird teilnehmen können.

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(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Neel V. Patel
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SpaceX hat den Ausbruch der Corona-Pandemie im letzten Jahr gut überstanden und dabei sogar einen Meilenstein erzielt: Als erstes Privatunternehmen brachte es in einem kommerziellen Raumschiff Astronauten ins Weltall. Der Erfolgskurs soll auch 2021 fortgesetzt werden. Anfang Februar gab das Unternehmen Pläne bekannt, die erste "rein zivile" Mission in den Orbit bis zum Jahresende durchzuführen.

"Inspiration4" genannt, soll die Mission den Milliardär Jared Isaacman, ein gelernter Pilot und CEO des digitalen Bezahldienstes Shift4Payments, sowie drei weitere Personen im Crew-Dragon-Raumschiff in einen niedrigen Erdorbit befördern. Zwei bis vier Tage soll die Reise dauern, möglicherweise auch länger.

Inspiration4 hat ein karitatives Element: Isaacman (der einzige Bezahler dieser Mission und dessen "Kommandant") hat 83,4 Millionen Euro an das St. Jude Children's Research Hospital in Memphis gespendet. Mindestens dieselbe Summe versucht er durch öffentliche Spenden aufzutreiben. Ein weiterer der Plätze ist für einen "St.-Jude-Botschafter" vorgesehen und wurde bereits besetzt.

Doch die anderen beiden Raumfahrer-Spots sind noch zu kriegen: Einer wird ausgelost unter allen Teilnehmenden, die mindestens 10 Dollar an St. Jude spenden müssen. Der andere Platz wird an eine Unternehmerin oder einen Unternehmer gehen, der oder die sich bei einem von "Shift4Payments" ausgerichteten Wettbewerb durchsetzen wird.

"Das ist ein wichtiger Meilenstein, um allen den Zugang zum Weltraum zu ermöglichen", sagte SpaceX-CEO Elon Musk gegenüber Pressevertretern bei Bekanntgabe der Mission. "Es wird nur über derartige Missionen gelingen, die Kosten mit der Zeit zu senken und das All für jeden zugänglich zu machen." Mit Inspiration4 hat SpaceX vier Privatmissionen in den nächsten Jahren geplant.

Die anderen drei: eine Zusammenarbeit mit Axiom Space, bei der Crew Dragon vier Personen für einen achttägigen Aufenthalt zur Internationalen Raumstation ISS bringen soll (frühestens für Januar 2022 geplant); eine weitere Crew-Dragon-Mission soll später in diesem Jahr vier Privatbürger durch die Tourismusfirma Space Adventures in die niedrige Erdumlaufbahn bringen; und zuletzt steht die "#dearMoon"-Mission des japanischen Milliardärs Yusaku Maezawas auf dem Plan. Der will 2023 mit sieben bis zehn weiteren Personen an Bord des Starship abheben.