Gestohlene iTunes-Konten werden in China angeboten [Update]

Auf chinesischen Online-Auktionsseiten werden Meldungen zufolge etwa 50.000 gehackte iTunes-Accounts zum Kauf angeboten. Mit ihnen kann man auch im neuen Mac-App-Store shoppen gehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 159 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Einer Meldung der Global Times zufolge werden auf chinesischen Online-Verkaufsplattformen wie TaoBao.com etwa 50.000 geknackte iTunes-Accounts zum Kauf angeboten. Die mit Kreditkartendaten hinterlegte Apple-ID und das Passwort für ein iTunes-Konto sollen zwischen 15 Cent und 30 US-Dollar kosten, so die chinesische Zeitung. Mit den Informationen kann der Käufer Musik, Filme, iPhone-Apps oder seit gestern auch Mac-Software erwerben, bis der Account gesperrt wird.

Wie so viele Konto-Daten in die Hände der Verkäufer gelangen konnten, ist noch nicht ganz klar. In den vergangenen Monaten hatte es zum Beispiel Betrugsversuche via E-Mail gegeben. Möglicherweise sind Hacker auch auf anderem Wege an die Informationen gelangt. Denkbar ist auch, dass Kriminelle die Kreditkarten-Daten ergattert und den Account selbst angelegt haben.

Die Anbieter versprechen dem Account-Interessenten Shopping im siebenfachen Wert der Investition – allerdings sollen sie sich nicht mehr als 24 Stunden ab dem Download Zeit lassen. Auf den (chinesischen) Webseiten des Auktionshauses TaoBao sei ersichtlich, dass bereits Tausende Konto-Daten in den letzten Monaten verkauft worden seien, schreibt die Global Times.

Gegenüber der Zeitung habe der Sprecher eines der Auktionshäuser zugegeben, dass es sich um geknackte Accounts handelt, da sie sonst nicht so billig sein könnten. Er habe aber versichert, dass die Verwendung sicher sei, bis die legitimen Besitzer Wind davon bekämen. Man solle sich eben nur beeilen. Über die Legalität der Methoden wollte er sich der Zeitung gegenüber nicht äußern.

Ein Reporter der Global Times kaufte fĂĽr umgerechnet 5 Dollar einen Account bei Taobao und erhielt daraufhin den Benutzernamen und das Passwort eines iTunes-Kontos. Bei der Benutzung stieĂź er dann auf einen legalen Besitzer mit Rechnungsadresse in den USA. Im Support-Bereich von Apple gibt es seitenweise Berichte von betroffenen Kunden, denen von fremder Hand Geld vom Kreditkartenkonto abgebucht worden ist.

[Update: Apple Deutschland wollte den Bericht auf Anfrage von Mac & i nicht kommentieren.] (jes)