Bericht: US-Regulierer wird Comcasts P2P-Bremse rügen

Den Empfehlungen ihres Vorsitzenden folgend hat sich die Mehrheit der Federal Communications Commission laut "Wall Street Journal" für eine Rüge gegen den Kabelnetzbetreiber ausgesprochen.

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Die Mehrheit der fünf Mitglieder der US-amerikanischen Telecom-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) hat sich dafür ausgesprochen, den Kabelnetzbetreiber Comcast wegen Verletzung der Netzneutralität zu rügen. Das berichtet das Wall Street Journal aus eingeweihten Kreisen. Comcast werde dazu aufgefordert, das Blockieren oder Drosseln von Netzverkehr künftig zu unterlassen und die Kunden besser über solche technischen Maßnahmen zu informieren. Eine offizielle Mitteilung werde für Freitag erwartet.

Comcast hatte das Hochladen von Dateien über die Filesharing-Software BitTorrent blockiert oder gebremst, wurde im Oktober 2007 bekannt. Nach Beschwerden darüber leitete die FCC im Januar darauf eine Untersuchung ein. Die FCC fälle nun erstmal eine Entscheidung vor dem Hintergrund der Netzneutralität, heißt es in dem Zeitungsbericht, und setze damit Maßstäbe für andere Unternehmen, die ähnlich wie Comcast den Netzverkehr von Vielnutzern und einzelner Netzdienste beeinflussen wollen.

Die FCC folgt damit den Empfehlungen ihres Vorsitzenden Kevin Martin. Comcast ist zwar bereits den Forderungen der FCC nachgekommen, führt als Gegenargument aber immer noch an, dass es noch keine Gesetze gebe, auf deren Basis Geschäftspraktiken des Unternehmens sanktioniert werden könnten. Vorschläge dazu zirkulieren immer wieder im US-Parlament. Weiter hatte Comcast eingewandt, dass lediglich ein kleiner Teil seiner Kunden von der Drosselung betroffen sei, der aber einen überproportional hohen Anteil am Netzverkehr habe. (anw)