AMD-Flash-Sparte Spansion lässt bei TSMC fertigen

Der von AMD gemeinsam mit Fujitsu betriebene Flash-Speicher-Hersteller Spansion hat zusätzliche Produktionskapazitäten beim weltweit größten Chip-Auftragsfertiger gebucht.

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Der von AMD gemeinsam mit Fujitsu betriebene Flash-Speicher-Hersteller Spansion will seine Produktionskapazität erweitern. Statt jedoch neue Anlagen zu beschaffen, vergibt das Unternehmen Fertigungsaufträge an den weltweit größten Chip-Auftragsfertiger TSMC aus Taiwan. Dort sollen künftig 110-Nanometer-MirrorBit-Chips für die "Wireless"-Produktserien GL, PC und WS sowie die Embedded-GL-Reihe (zunächst) auf 200-Millimeter-Wafern entstehen, vor allem solche mit 256 Megabit Kapazität.

Spansion-Chef Bertrand Cambou begründet die Auftragsvergabe damit, dass man einerseits die Fertigungskapazitäten steigere und andererseits eigene Anlagen schneller auf neue Techniken umstellen könne.

Das Outsourcing der Produktion von Flash-Chips erscheint ungewöhnlich, denn früher wurden diese Bausteine meistens auf Anlagen produziert, die für die höherwertigen Logik-Bausteine zu alt waren (zu grobe Prozesstechnik). Flash-Speicher ist allerdings mittlerweile ein stark nachgefragtes Produkt mit harter Konkurrenz geworden, sodass eine Produktion zu den vom Markt akzeptierten Preisen nur auf hochmodernen und effizienten Anlagen möglich ist. Der härteste Spansion-Konkurrent ist Intel -- ebenso wie Spansion (und etwa SST, AMIC Technology, Macronix oder Toshiba und mittlerweile auch ST und Micron) produziert der Chip-Marktführer NOR-Flash-Chips, die (anders als NAND-Flashes) zur Speicherung des Betriebssystems oder der Firmware vor allem auch in Mobilgeräten eingesetzt werden (daher die bezeichung Wireless Flash).

Spansion erzielte 2004 rund 2,3 Milliarden US-Dollar Umsatz, fuhr aber wegen des schnellen Preisverfalls Verluste ein. Deshalb will AMD die Sparte möglicherweise als eigenes Unternehmen an die Börse bringen, was aber wiederum wegen der miesen Ertragslage schwierig werden könnte. Angeblich wollen Fujitsu und AMD noch in ein weiteres 300-mm-Werk investieren, das wie die drei Werke JV1, JV2 und JV3 im japanischen Aizu-Wakamatsu stehen soll. Außerdem fertigt die ehemalige AMD-Prozessor-Fab 25 in Austin mittlerweile ausschließlich MirrorBit-Flash-Chips. (ciw)