Adobe bringt Apps für Tablets

Auf der Entwicklerkonferenz MAX 2011 hat Adobe sechs Grafik-Apps für Android und das iPad angekündigt. Die sechs sogenannten Touch Apps sollen unter anderem als Frontend für das ebenfalls vorgestellte Cloud-Angebot der Firma dienen.

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Adobe hat auf seiner Entwicklerkonferenz MAX sechs Grafik-Apps für Android-Tablets angekündigt, die Anfang des kommenden Jahres auch als iPad-Anwendungen zur Verfügung stehen sollen. Diese sogenannten Touch Apps sollen Grafikern erlauben, unterwegs auf dem Tablet Bilder zu bearbeiten, zu skizzieren und zu collagieren, Prototypen für Anwendungen und Webseiten zu entwickeln und Entwürfe direkt auf dem Tablet zu präsentieren. Als zentraler Speicher für die unterwegs geleistete Gestaltungsarbeit startet Adobe zusätzlich seine Creative Cloud. Sie soll der Darstellung, dem Austausch und der Synchronisation von Inhalten dienen, die zunächst mit den Touch Apps und später auch mit den Werkzeugen der Creative Suite erstellt wurden und soll 20 Gigabyte Online-Speicherplatz bieten.

Die sechs angekündigten Apps umfassen die Bildbearbeitung Photoshop Touch, die nicht mit dem bereits länger verfügbaren Smartphone-Bildaufhübscher Photoshop Express zu verwechseln ist, sondern angeblich "Kernfunktionen" des echten Photoshop bieten soll, etwa Ebenen, Filter und Korrekturregler. Zum Auswählen und Freistellen von Bildteilen soll ein speziell für Tablets und Fingerbedienung entwickeltes Verfahren namens Scribble Select (Kritzel-Auswahl) zum Einsatz kommen und auch vor schwierigen Grenzen zwischen Objekt und Hintergrund – etwa bei Haaren – nicht halt machen.

Um Ideen zu entwickeln, sollen Grafiker Bilder, Zeichnungen und Textschnipsel in einer App namens Collage zu sogenannten Mood Boards zusammenführen können. Debut dient der Präsentation von Tablet-kompatiblen Creative-Suite-Dateien etwa Photoshop-Ebenen oder Art Boards aus Illustrator. Die App bietet zusätzlich ein Stiftwerkzeug für Notizen und zum Skizzieren von Änderungen, die sich bei der Vorstellung der Entwürfe ergeben. Speziell für den Entwurf von App-Bedienoberflächen und Webseiten ist Proto gedacht: Das Wireframe-Zeichenbrett soll die Prototypen anschließend als HTML, CSS oder JavaScript exportieren

Mit Kuler und Ideas findet man auch zwei alte Bekannte unter den Touch Apps: Kuler gibt es bereits als kostenlosen Webdienst, und der Farbschema- und Palettengenerator mit Community-Anschluss hat auch seinen festen Platz in der Creative Suite. Den Vektorzeichner Ideas gab es bisher schon für iOS und zwar kostenlos (lediglich die Ebenen-Unterstützung konnte man per In-App-Kauf zusätzlich erwerben); jetzt will Adobe hierfür offenbar sechs Dollar haben. Die noch nicht verfügbare Android-Version soll zehn Dollar kosten, so wie jede der übrigen fünf Apps auch. Darin enthalten ist der Zugang zur Beta-Version der Creative Cloud.

Preise für deren finale Version, die nicht vor 2012 verfügbar sein wird, sind noch nicht bekannt. Geplant ist aber laut Adobe, dass für die Creative Cloud eine monatliche Gebühr fällig wird, die auch eine Lizenz für lokal installierbare Anwendungen der Creative Suite enthalten soll – ähnlich dem zu Version 5.5 eingeführten Abomodell.

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(pek)