America Movil steigt bei Telekom Austria ein

Carlos Slim Helú, Mehrheitseigentümer des Telecom-Konzerns America Movil und reichster Mann der Welt, könnte laut Bericht mithilfe von Partnern bald die Sperrminorität bei Österreichs Ex-Monopolisten besitzen.

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Der America-Movil-Konzern hält inzwischen 4,1 Prozent der Anteile an der Telekom Austria Group (TA) und will mehr. Dies geht aus einem Bericht von news.at hervor. Ein Manager der America Movil soll inzwischen bestätigt haben, dass Aktien in diesem Umfang am freien Markt gekauft wurden. Eine Meldepflicht besteht erst ab 5 Prozent.

Der Mehrheitseigentümer von America Movil, Carlos Slim Helú, den die Forbes-Liste als reichsten Mann der Welt führt, hat dem Bericht zu Folge noch weiter reichende Pläne. Er will in Europa einsteigen und neben der KPN auch die TA übernehmen. Zwischenschritt auf dem Weg dorthin soll eine Kooperation mit dem Investor Ronny Pecik und die mehrheitliche Übernahme von dessen Anteilen sein. Peciks “RPR Privatstiftung” gehören nämlich gut 20 Prozent der TA-Aktien, seit einigen Wochen sitzt der Mann auch im Aufsichtrat der TA.

Die Stiftung und America Movil würden gemeinsam schon beinahe eine Sperrminorität halten. Doch Pecik hat dieses Aktienpaket nicht alleine gestemmt. Sein Finanzpartner war der Ägypter Naguib Sawiris. Und dieser soll andere Pläne haben, etwa einen Verkauf an die norwegische Telenor.

Größter TA-Einzelaktionär ist derzeit mit gut 28 Prozent der Anteile ist die ÖIAG, eine Holding der Republik Österreich. Sie will derzeit nicht verkaufen. Gut 51 Prozent sind im Streubesitz, wozu neben dem Anteil von America Movil Meldungen zu Folge auch ein Drei-Prozent-Paket im Besitz der Telenor zählen.

Der Mexikaner Slim soll dem Ägyper Sawiris 9,50 Euro je Aktie geboten haben, doch Sawiris will mehr, denn es soll auch Interessenten aus Russland und China geben. ÖIAG und Regierung bevorzugen laut Darstellung von news.at die mexikanische Lösung mit America Movil, nicht zuletzt aufgrund einer Standortgarantie Slims.

Die international begehrte Aktie machte nach Bekanntwerden der Gerüchte am Dienstag einen Sprung nach oben auf 8 Euro, gab dann aber wieder nach. Der Schlusskurs von 7,57 Euro bedeutete immer noch einen Zuwachs von 4,3 Prozent binnen 24 Stunden. (ssu)