Apple: Shazam hat 200 Millionen aktive Nutzer
Apple hat nach der Übernahme des Musikerkennungsdienstes erstmals Zahlen zur Nutzung genannt. Shazam wurde gerade tiefer in iOS und Android integriert.
Apple meldet einen Meilenstein bei Shazam: Der Musikerkennungsdienst zähle nun monatlich über 200 Millionen aktive Nutzer, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Es sind die ersten Zahlen zu aktiven Nutzern, die Apple für Shazam nennt. Der seit Mai 2019 am häufigsten per Shazam identifizierte Song ist Tones and Is "Dance Monkey", merkt das Unternehmen an.
Tiefere Integration in iOS und Android
Man habe den Dienst nun tiefer in die Mobil-Betriebssysteme iOS sowie Android integriert, erklärte Apple. In iOS 14.2 ist es möglich, die Musikerkennung zum Kontrollzentrum von iPhone und iPad hinzuzufügen und darüber auch Musik zu identifizieren, die auf dem Gerät selbst ausgegeben wird. Die Android-App bietet seit Version 11 eine bleibende Benachrichtigung, über eine schnelle Musikidentifikation über die Benachrichtigungsleiste zu ermöglichen.
Der iPhone-Konzern hat den Dienst vor gut zwei Jahren gekauft und dafür angeblich rund 400 Millionen Dollar gezahlt. Ein wirtschaftlicher Grund für die vergleichsweise kostspielige Übernahme wurde nicht genannt, Apple kauft gewöhnlich kleinere, wenig bekannte Firmen für spezifische Technik oder Know-how. Shazam solle bessere Möglichkeiten zum Entdecken von Musik erschließen.
EU: Keine Wettbewerbsbeeinträchtigung
Man fürchte keine Wettbewerbsbeeinträchtigung durch die Shazam-Übernahme, hieß es 2018 bei der Europäischen Kommission – der Kauf wurde zugelassen. Die App sei "als Zugangspunkt zu den Musik-Streamingdiensten der Wettbewerber von Apple Music nur von begrenzter Bedeutung", erklärte die Kommission damals, der Datensatz von Shazam sei zudem "nicht einzigartig". Der Dienst würde es Apple "nicht wesentlich erleichtern, Musikinteressierte anzusprechen", so die EU-Kommission, "jedes Verhalten, das bezwecken würde, die Kunden zu einem Wechsel zu ermutigen, hätte nur vernachlässigbare Auswirkungen".
Shazam setzte ursprünglich auch auf eine Werbefinanzierung, von diesem Geschäftsmodell rückte Apple unmittelbar nach dem Kauf ab und warf Werbebanner raus – auch Tracking-Dienste wurden aus der App entfernt.
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(lbe)