Apple Watch kommt im April nach Deutschland

Der Verkaufsbeginn im kommenden Monat erfolgt laut Apple-Chef Tim Cook nicht nur in den USA. Mac & i hat alle Informationen zur Apple Watch zusammengetragen.

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Apple-Uhr

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Lesezeit: 5 Min.
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Die Apple Watch soll ab April auch in Deutschland erhältlich sein – das hat Apple-Chef Tim Cook jüngst vor Mitarbeitern des Retail-Stores in Berlin erklärt, wie 9to5Mac berichtet. Ein genaues Datum für den Verkaufsbeginn liegt aber noch nicht vor, Berichten zufolge könnte die Uhr aber schon Anfang April in den Handel kommen. Ob Apple zuerst in den USA beginnt und im weiteren Verlauf des Monats neue Länder hinzukommen, bleibt vorerst offen.

Bei der Einführung der beiden letzten neuen Produktkategorien – iPhone und iPad – folgte der internationale Start erst Wochen bis Monate nach dem US-Launch. Auf der deutschen Webseite des Herstellers wird bisher lediglich "2015" für die Computer-Uhr aufgeführt, in den USA nennt Apple hingegen "Anfang 2015" als Verkaufsbeginn.

Apple hat bisher drei Hauptfunktionen in den Vordergrund gestellt: Die Apple Watch soll als Uhr mit unzähligen Konfigurationsmöglichkeiten der Display-Anzeige dienen, ein Energiesparmodus hält die Uhr-Funktion angeblich auch dann noch aufrecht, wenn der Akku für andere Aktionen nicht mehr ausreicht. Sie sei auch für neuartige Kommunikationsformen wie das Verschicken kleiner Malereien oder Morse-artiger Signale gedacht, erklärte der Hersteller, sowie als Fitness-Tracker, der neben Aktivität beziehungsweise Bewegung auch die am Handgelenk gemessene Herzfrequenz berücksichtigt.

Für den Verkauf der Apple Watch dürfte der Konzern seine Ladengeschäfte verändern

(Bild: dpa, Monica Davey/Archiv)

Ein integriertes GPS-Modul fehlt der Uhr – für die Streckenaufzeichnung und die Routenführung ist das Mitführen eines iPhones erforderlich. Einem Berichte zufolge hat Apple ursprünglich eine ganze Reihe an weiteren Sensoren für die Armbanduhr vorgesehen, beispielsweise um Stressniveau, Blutdruck oder Blutsauerstoff zu messen – all dies dürfte aber erst in einer späteren Gerätegeneration zu finden sein.

Ähnlich wie auf dem iPhone sollen Apps und Erweiterungen die Uhr aber erst universell und für verschiedene Einsatzzwecke interessant machen. Vorerst bleiben die Möglichkeiten von Dritt-Entwicklern allerdings begrenzt, sie können hauptsächlich Zusatzfunktionen für die Uhr zu bestehenden iPhone-Apps umsetzen. Ein SDK für native Watch-Apps soll im weiteren Verlauf des Jahres folgen, möglicherweise im Sommer zu Apples alljährlicher Entwicklerkonferenz WWDC.

Im Zusammenspiel mit Apple Pay dient die Apple Watch außerdem als Zahlungsmittel und laut Cook soll sie auch den Autoschlüssel überflüssig machen – allerdings bleibt unklar, in welcher Form dies in der Praxis erfolgt. Die Hotelgruppe Starwood hat bereits in Aussicht gestellt, dass sich Zimmertüren über die Apple Watch öffnen lassen – ähnlich wie jetzt schon mit dem iPhone oder einem anderen Smartphone. Der Konzern tritt mit dem Anspruch an, dass die Apple Watch das Leben verändern werde, wie Cook jüngst auf der Veranstaltung einer Investment-Bank erklärte.

Kommt im April auf den Markt: Von der Apple Watch wird erwartet, dass sie dem Geschäft mit Computeruhren einen deutlichen Schub gibt.

(Bild: dpa, Monica Davey)

Die Smartwatch funkt über WLAN sowie Bluetooth – beides dient aber offenbar nur der Verbindung zu einem iPhone. Voraussetzung ist mindestens ein iPhone 5. Die Konfiguration der Uhr erfolgt über eine Begleit-App vom iOS-Gerät aus, neben Einstellungen lassen sich hier wohl auch die App-Icons sortieren. Die bereits von iOS und OS X bekannte Handoff-Funktion erlaubt den schnellen Gerätewechsel – eine auf der Watch geöffnete E-Mail lässt sich so zum Beispiel auf dem iPhone oder auch Mac beantworten. Genau Angaben zur Akkulaufzeit liegen noch nicht vor. Apple geht bisher aber davon aus, dass Nutzer die Uhr über Nacht stets aufladen – entsprechend dürfte die Batterie je nach Nutzung rund einen Tag durchhalten. Fürs Schwimmbad dürfte die Apple Watch nicht geeignet sein, die Dusche oder ein Regenschauer sollten ihr jedoch nichts anhaben.

Die Apple Watch wird es in zwei verschiedenen Größen (38 Millimeter sowie 42 Millimeter), in drei verschiedenen Varianten sowie mit unterschiedlichen Armbändern geben, die der Konzern offenbar auch einzeln verkaufen will. Bekannt ist bislang lediglich der Einstiegspreis von knapp 350 Dollar, wohl für die “Apple Watch Sport” – die Gold-Edition könnte sich Spekulationen zufolge jedoch in den vier- bis fünfstelligen Dollarbereich erstrecken.

Mit der Computer-Uhr betritt der iPhone-Hersteller auch in anderer Hinsicht Neuland: Man habe noch nie ein Produkt verkauft, das Kunden vorher anprobieren wollen, betonte Cook jüngst. Entsprechend sind Änderungen an den hauseigenen Ladengeschäften geplant, darunter auch Sicherheitsmaßnahmen wie Tresore. Angeblich will Apple Rückläufer der Gold-Edition auf die Waage legen, um Betrug zu verhindern.

Am kommenden Montag, den 9. März will Apple auf einer Veranstaltung in San Francisco neue Details zu der Apple Watch verraten und möglicherweise auch verschiedene Apps für die Uhr vorstellen. Mac & i wird die Veranstaltung mit einem Liveticker begleiten. Was die Apps von Dritt-Entwicklern auf Apples Armbanduhr können, lesen Sie in Mac & i Heft 1/2015. (lbe)