Apple erlaubt künftig Reparaturen mit gebrauchten iPhone-Teilen

Für den Herbst hat der iPhone-Hersteller eine Erweiterung der Reparaturmöglichkeiten angekündigt. Künftig ist der Gebrauch von gebrauchten Teilen möglich.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Ein iPhone in der Reparaturwerkstatt

Künftig sollen bei iPhone-Reparaturen auch gebrauchte Originalteile genutzt werden können, kündigte Apple an.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple erlaubt künftig auch den Einsatz gebrauchter Originalteile für iPhone-Reparaturen. Gleichzeitig sollen iPhones dann auch erkennen können, ob gebrauchte Ersatzteile aus gestohlenen oder verlorenen Geräten stammen und diese in ihrer Funktion beschränken. Die Änderungen sollen ab Herbst in Kraft treten, wie das Unternehmen mitteilte.

Die Verwendung gebrauchter Ersatzteile soll zunächst mit ausgewählten iPhone-Modellen starten, wobei Apple noch keine Angaben dazu gemacht hat, um welche Modelle es sich genau handelt. Dank einer Überarbeitung des Kalibrierungsprozesses verspricht Apple die gleiche volle Funktionalität und Sicherheit wie die von neuen Originalteilen.

In iPhones eingebaute Teile werden von der Software des Gerätes genau erfasst und darauf überprüft, ob es sich um Originalteile handelt. Dieses "Pairing" diene Datenschutz, Sicherheit und Schutz, erläutert Apple. In künftigen Versionen des iPhones soll es möglich sein, biometrische Sensoren wie Face ID und Touch ID bei Reparaturen wiederzuverwenden. Eine weitere geplante Vereinfachung ist der Verzicht auf die Angabe der Seriennummer des Gerätes bei Bestellungen von Teilen im Self Service Reparatur-Store Apples, sofern nicht das Logic Board ausgetauscht wird. Erst seit wenigen Jahren ist es überhaupt möglich, dass selbst Apples eigene Service-Mitarbeiter die Module tauschen können.

Um zu verhindern, dass die Möglichkeit, gebrauchte Teile weiterzuverwenden, von Dieben oder anderen Kriminellen missbraucht wird, soll die Aktivierungssperre auch auf iPhone-Teile ausgeweitet werden. Die Sperre wurde einst entwickelt, um zu verhindern, dass gestohlene oder verlorene iPhones ohne Zugang zur zuerst eingestellten Apple ID wieder aktiviert werden können. Der neue Teileschutz soll verhindern, dass Teile aus Geräten mit aktiver Sperre oder die sich im Verloren-Modus befinden, nach Einbau in ein anderes Gerät kalibriert werden können. Damit werden sie quasi unbrauchbar für Reparaturen und das "Ausschlachten" solcher Geräte lohnt sich nicht.

Ob gebrauchte oder neue Ersatzteile eingebaut wurden, soll ab Herbst auch in der Reparaturhistorie des Geräts nachlesbar sein. Bislang wird dort schon angezeigt, ob ein Gerät schon einmal repariert und welche Teile ausgetauscht wurden. Dies ist besonders für Käufer gebrauchter Geräte interessant.

Die Erweiterung der Reparaturmöglichkeiten soll dazu beitragen, die Langlebigkeit der Produkte zu erhöhen und die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, heißt es. Sie sei das Ergebnis von zwei Jahren Vorbereitung. Apple teilte ferner mit, dass sich die Zahl der unabhängigen Reparaturanbieter und autorisierten Apple Service Provider, die Zugang zu Originalteilen, Werkzeugen und Schulungen erhalten können, in den vergangenen fünf Jahren nahezu verdoppelt habe.

(mki)