Apples Tap to Pay: Ausbau in den USA, EU fehlt weiter

iPhone sind schon lange auch Kreditkartenterminals. In den USA baut Apple dieses Tap to Pay nun weiter aus, doch eine Umsetzung bei uns steht in den Sternen.

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Apples Tap to Pay

Kreditkarte an iPhone: Keine Zusatzhardware notwendig.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Seit Februar 2022 bietet Apple in den USA einen Dienst an, der aus iPhone-Modellen der letzten Jahre ein NFC-Kartenterminal macht. Nun wird das Angebot erweitert: Händler, die die Website- und E-Commerce-Plattform Wix einsetzen, erhalten die Möglichkeit, das sogenannte Tap to Pay zu verwenden. Dazu geht Wix eine Partnerschaft mit dem Payment-Spezialisten Stripe ein, heißt es in einer Mitteilung.

Tap to Pay kommt im Gegensatz zu bisherigen iPhone-Bezahldiensten für Unternehmen und Geschäfte, die mehrere externe Anbieter wie etwa Sumup offerieren, komplett ohne eigene Hardware aus. Stattdessen reicht ein iPhone ab der Baureihe XS, die 2018 erstmals erschienen war, um Kredit- und Debitkarten auszulesen und Kunden darüber abzurechnen. Das Apple-Smartphone bringt die notwendige NFC-Lesefunktion also schon seit fünf Jahren mit, doch der Hersteller hatte sie für diesen Anwendungszweck noch nicht freigeschaltet.

Auch jetzt geht Apple äußerst vorsichtig an das Thema heran. So ist das Feature wie erwähnt aktuell auf die Vereinigten Staaten von Amerika beschränkt und setzt jeweils einen Vertrag mit einem Dienstleister voraus. Erster Partner war Stripe, das nun auch Wix bei der Nutzung hilft, auch Square macht mittlerweile mit. Später kam auch der europäische Zahlungsspezialist Adyen hinzu, allerdings ebenfalls nur für die USA. Für Endkunden, die das Feature ebenfalls interessant finden dürften, war zunächst keine Möglichkeit vorgesehen, NFC-Zahlungen auf dem iPhone anzunehmen – dabei wäre das praktisch, um einander schnell kleinere oder größere Geldbeträge schicken zu können.

Mit Wix und dessen Dienst Wix Payments kommt jetzt eine weitere Plattform für Händler hinzu. Die Firma bietet bereits sogenannte Point-of-Sale-Lösungen (PoS) für Geschäfte an; mit Apples Tap to Pay geht das auch ohne Zusatzhardware. "Mit der Wix Owner App und einem kompatiblen iPhone können Händler mit nur einem iPhone nahtlos kontaktlose Zahlungen von NFC-Kredit- oder Debitkarten, Apple Pay und anderen digitalen Geldbörsen über Wix annehmen und verarbeiten", schreibt das Unternehmen. Für Tap to Pay über Wix werden 2,6 Prozent des gebuchten Betrages plus 20 US-Cent pro Transaktion fällig.

Wann die iPhone-NFC-Bezahlfunktion auch nach Europa kommt, bleibt weiterhin abzuwarten. Apple hat sich hierzu bislang nicht geäußert. Das Unternehmen steht in Sachen NFC sowieso unter Druck. So sieht die EU-Kommission in der Tatsache, dass bislang nur Apple auf die Schnittstelle zugreifen darf, einen Wettbewerbsverstoß. So ist es etwa Banken wie Sparkassen nicht möglich, ihre eigenen Apps für NFC freizuschalten, um Karten zu hinterlegen. Stattdessen müssen sie Apple Pay verwenden. Gleiches gilt auch für Tap to Pay, das nur nach Genehmigung in iOS-Apps integriert werden darf.

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(bsc)