DDR2-RAM: Aufpreise zwischen 20 und 50 Prozent (Update)

Als einer der ersten Anbieter offeriert die Micron-Vertriebstochter Crucial DDR2-Speichermodule und veröffentlicht auch bereits Preise.

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Als einer der ersten Anbieter offeriert die Micron-Vertriebstochter Crucial DDR2-Speichermodule und veröffentlicht auch bereits Preise. Im Vergleich zu ähnlich spezifizierten DIMMs mit herkömmlichen DDR-SDRAMs kosten die Neulinge zwischen 22 und 48 Prozent mehr.

Zurzeit ist die Auswahl an DDR2-DIMMs noch klein, Crucial bietet lediglich die folgenden Ausführungen an:

Im Vergleich zu den PC3200-Riegeln desselben Anbieters mit sonst gleicher Spezifikation kosten die Module teilweise erheblich mehr. Für alle ungepufferten PC2-4300-Riegel verlangt Crucial in etwa ein Drittel mehr als für die langsameren PC3200-DIMMs. Besonders gering fällt der Aufschlag mit 22 Prozent beim Vergleich der ungepufferten ECC-Module mit jeweils 256 MByte und 200 MHz Taktfrequenz aus (PC2-3200 und PC3200). Doch zwischen den Preisen der 512-MByte-DIMMs dieser Arten liegen seltsamerweise fast 48 Prozent Unterschied.

Der Preisvergleich der Registered-ECC-DIMMs, wie sie für Server-Chipsätze nötig sind, fällt schwer. Wegen der lückenhaften Dokumentation bei Crucial (es fehlen auch Angaben zu den Timing-Parametern) lässt sich nicht sagen, ob die angebotenen PC3200R-Module aus den billigeren TSOP-Chips oder den von der JEDEC für diese Module eigentlich vorgeschriebenen FBGA-SDRAMs bestehen. Jedenfalls kosten die PC2-3200R-DIMMs mit ECC und 512 MByte Kapazität bei Crucial satte 45 Prozent mehr als ihre eigentlich gleich schnellen Vorgänger.

Als erste DDR2-taugliche Chipsätze werden die Intel-Produkte Alderwood (i925X für Pentium 4, Nachfolge des Canterwood i875P), Grantsdale (i915G, i915G und andere für Pentium 4, Nachfolge der Springdale-Familie i865G, i865PE, i865GV, i848P etc.), Tumwater (für Xeons, Nachfolge des Placer E7505) und Lindenhurst (für Xeons, Nachfolger des Plumas533 E7501) erwartet. Auf der Intel-Webseite sind bereits eine Reihe validierter DDR2-DIMMs verschiedener Hersteller zu finden.

Die kommenden Intel-Chipsätze unterstützen alle auch noch herkömmlichen DDR-Speicher, aber nicht beides zugleich auf demselben Mainboard, und in unterschiedlichen Abstufungen. So können Grantsdale und Alderwood mit PC2-4300, PC2-3200 und PC3200 umgehen, Lindenhurst und Tumwater aber nur mit PC2-3200R oder PC2700R. Langsamere DIMMs unterstützt nicht jeder Chipsatz, wenn die nötigen Teilerverhältnisse zwischen Speichertakt und den FSB-Grundfrequenzen (FSB800: 200 MHz, FSB533: 133 MHz) nicht vorgesehen sind. Speichermodule mit sehr hoher Kapazität (etwa 2- oder gar 4-GByte-DIMMs), die für die Nutzung der maximalen Ausbaustufe der Chipsätze oft nötig sind, dürften zunächst wohl nur mit geringeren Frequenzen lieferbar sein.

DDR- und DDR2-Module sind sowohl von der Spannungsversorgung und der Bauform her zueinander inkompatibel. Die Latenzzeiten von PC3200-3,0-3-3- und PC2-3200-3-3-3- und PC2-4300-4-4-4-Speicherchips sind übrigens alle gleich lang, weil sowohl 3 Taktzyklen zu je 5 Nanosekunden als auch 4 Taktzyklen zu je 3,75 Nanosekunden exakt 15 Nanosekunden dauern. Allerdings sind für DDR2 noch keine Module mit kürzeren Zugriffsparametern angekündigt, während laut Intel-Validierungsliste etwa Nanya DDR400-Chips mit 2,5-3-3-Timings baut.

Auch alle anderen großen Speicherchip- und Modulhersteller haben bereits DDR2-DIMMs angekündigt, nennen aber noch keine konkreten Preise oder die Bauteile tauchen noch gar nicht auf der Webseite auf.

Vor allem bei den so genannten Third-Party-Herstellern, die Module unter eigenem Namen aus Chips der großen Speicherfirmen zusammenbauen oder auch nur deren Originalprodukte zukaufen, sind genaue Spezifikation oft nicht leicht zu beschaffen. So hat die Kingston-Sparte ValueRAM beispielsweise ein PC3200R-Modul mit ECC und 1 GByte Kapazität im Angebot, das vor allem für Opteron-Systeme interessant wäre. Laut Datenblatt von Kingston/ValueRAM handelt es sich beim KVR400X72RC3A/1G um ein Modul normaler Bauhöhe aus TSOP-Chips, im Web-Shop von Alternate ist aber ein DIMM mit FBGA-Chips mit derselben Typenbezeichung abgebildet, das auch in flache Server passen würde (Low Profile). Genau anderseherum verhält es sich bei der fast gleich benannten 512-MByte-Ausführung KVR400X72RC3A/512: Hier spricht das Datenblatt von FBGA, aber bei Alternate gibts bloß TSOP.

Infineon bietet mittlerweile auch spezifikationstreue PC3200R-DIMMs an (PDF-Datenblatt), die aber für Privatkunden kaum zu beschaffen sind. Laut Webseite sollen Versionen mit 512-MBit-Chips im dritten Quartal folgen. Bei Samsung sind PC3200R-Module (mit 256 KByte, 512 KByte, 1 und 2 GByte) laut Webseite noch im Stadium "Customer Sample".

Taktfrequenzen: (ciw)

  • PC2-5300 (mit DDR2-667-Chips): 333,33 MHz
  • PC2-4300 (mit DDR2-533-Chips): 266,67 MHz
  • PC2-3200 (mit DDR2-400-Chips): 200 MHz
  • PC3200 (mit DDR400-Chips): 200 MHz
  • PC2700 (mit DDR333-Chips): 166,67 MHz
  • PC2100 (mit DDR266-Chips): 133,33 MHz
  • PC1600 (mit DDR200-Chips): 100 MHz