Dienstag: Epic Games zielt auf Googles Play Store, OpenAI zündet GPT Turbo

Kartellstreit: Epic Games vs. Google + Turbo-Varianten von GPT + OpenAI erlaubt eigene ChatGPT-Bots + Blauer Brief aus Brüssel + Fachkräfte-Index sackt ab

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Google-Android, dazu Text: DIENSTAG Epic Games vs. Google, OpenAI, ChatGPT, Alibabas AliExpress & IT-Fachkräfte

(Bild: quietbits / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Nach der Niederlage gegen Apple zielt der Spiele-Hersteller Epic Games auf den App-Store von Google. Ein Gericht in den USA wird entscheiden, ob Google Play ein illegales Monopol ist. Am Montag begann vor einem Geschworenengericht in San Francisco die Anhörung im Fall der von Epic eingereichten Kartellklage. Die Turbo-Varianten von GPT 3.5 und 4 kommen leistungsstärker und günstiger daher. Das schlägt sich auch auf ChatGPT durch. Doch nicht nur das. OpenAI erlaubt Kunden, eigene Bot-Varianten von ChatGPT zu erstellen und zu veröffentlichen. Bei Erfolg winken Prämien – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Spiele-Hersteller Epic Games befindet sich seit längerem mit Apple und Google in einem erbitterten Rechtsstreit um mögliche Wettbewerbsverzerrungen in den jeweiligen App Stores. Im Jahr 2021 griff Epic Games zu einem Trick, indem es seine Fortnite-App so veränderte, dass die Nutzerinnen und Nutzer direkt bei Epic bezahlen konnten. Erst Apple, dann Google schlossen Fortnite aus ihren App-Stores aus, weil es gegen die Nutzungsbedingungen verstieß. Epic warf Apple nach dem Rauswurf unfairen Wettbewerb vor, verlor aber in den meisten Punkten vor einem US-Bundesgericht. Das Kartellverfahren gegen Google landete nun vor einem Geschworenengericht in San Francisco. Am Montag begannen die Anhörungen. Der Ausgang des Verfahrens könnte die Art und Weise, wie Smartphone-Nutzerinnen und -Nutzer Android-Apps erhalten und für In-App-Inhalte bezahlen, neu gestalten. Kartellverfahren: Epic Games vs. Google

Die generativen Sprachmodelle GPT 3.5 und GPT 4 erhalten jeweils eine "Turbo" genannte Version, die mehr kann und billiger zu nutzen ist. Das hat Betreiber OpenAI am Montag im Rahmen seiner ersten Entwicklerkonferez OpenAI DevDay bekannt gegeben. Im Falle des GPT 4 Turbo schlägt sich der größere Context auch auf den davon abgeleiteten Chatbot ChatGPT durch. Zahlende Entwickler können ab sofort eine Vorschauversion von GPT 4 Turbo über eine Programmierschnittstelle mit dem Parameter gpt-4-1106-preview abrufen. Bigger, better, faster, more: OpenAI zündet den GPT Turbo

Doch das ist nicht die einzige Neuerung aus dem Hause OpenAI. Das Unternehmen ermöglicht seinen zahlenden Kunden, den Chatbot ChatGPT an eigene Vorstellungen anzupassen. Solche Bots heißen fortan "GPTs". Programmierkenntnisse sind ausdrücklich nicht erforderlich. Die Anpassungen erfolgen im Konversationsstil direkt mit ChatGPT. Großkunden können die GPTs für den unternehmensinternen Gebrauch reservieren. Von kleineren Kunden erstellte individuelle Versionen sollen in einer Art Online-Laden aufscheinen, wo sie dann auch von anderen ChatGPT-Abonnenten genutzt werden können. Passiert das häufig, winkt dem Ersteller für seinen ChatGPT-Bot eine finanzielle Belohnung. Also: Mach Dir Deinen eigenen ChatGPT-Bot

Die EU-Kommission stufte Online-Diensten wie Facebook, Google, Instagram oder Twitter, aber auch den chinesischen Online-Marktplatz AliExpress von Alibaba als Betreiber sehr großer Plattformen beziehungsweise Suchmaschinen ein. Für solche Services, die mehr als zehn Prozent der EU-Bevölkerung beziehungsweise über 45 Millionen Bürger in den Mitgliedsstaaten erreichen, gelten besonders strenge Vorgaben. Sie müssen Risikoabschätzungen durchführen und ausgemachte Gefahren etwa für die Demokratie, die öffentliche Sicherheit, die Grundrechte und den Jugendschutz minimieren. Die Frist, die Vorgaben umzusetzen und die Kommission darüber in Kenntnis zu setzen, lief bis 25. August. Nun hat die EU-Kommission AliExpress förmlich um Auskunft über die eingeleiteten Schritte zur Einhaltung des Digital Services Act (DSA) ersucht. Blauer Brief aus Brüssel: Alibabas AliExpress muss DSA-Maßnahmen erklären

Die Nachfrage nach IT-Experten ist im dritten Quartal 2023 deutlich gesunken. Das geht aus dem Fachkräfte-Index des Personalvermittlers Hays hervor. Diesem zufolge unterschreitet die Nachfrage nach IT-Fachkräften das erste Mal seit über zwei Jahren die Grenze von 100.000 ausgeschriebenen Stellen. Niedrigere Werte wurden zuletzt im zweiten Quartal 2021 verzeichnet, "als die Pandemie noch starke Auswirkungen auf die Nachfrage hatte". Es handele sich um eine "Zäsur", so Hays. IT-Fachkräfte: Nachfrageeinbruch im dritten Quartal

Auch noch wichtig:

(akn)