Dienstag: Spyware-Kauf durch Scheinfirma, Cyber-Angriff bei Western Digital

USA kaufen Spyware per Scheinfirma + Western Digital meldet "Sicherheitsvorfall" + Tim Cook für Mixed Reality + Drohenprogramm der Ukraine + Grundgesetzänderung

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Geolokalisierung, dazu Text: DIENSTAG Landmark-Software, Western Digital, Mixed Reality, "Armee der Drohnen" & Cyberkrieg

(Bild: Peshkova / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Die US-Regierung ist laut einem Bericht der New York Times aktiver Kunde des israelischen Unternehmens NSO Group. Über eine Scheinfirma hat Washington ein mächtiges Geolokalisierungstool namens Landmark erworben. Die Enthüllung kommt nur wenige Tage nach der Unterzeichnung einer Verfügung durch US-Präsident Joe Biden, die den Einsatz kommerzieller Spionagesoftware durch US-Geheimdienste und andere Bundesbehörden einschränkt. Western Digital meldet derweil einen Cyber-Einbruch. Verschiedene Dienste waren am Montag nicht verfügbar – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Anfang November 2021 setzte das Weiße Haus das israelische Unternehmen NSO Group auf eine schwarze Liste des Handelsministeriums, erklärte das Unternehmen zur Bedrohung der nationalen Sicherheit und sandte die Botschaft, dass US-amerikanische Unternehmen keine Geschäfte mit ihm machen sollten. Nur fünf Tage später kaufte die US-Regierung laut einem Bericht der New York Times von der NSO Group über eine Scheinfirma aus New Jersey die Geolokalisierungssoftware Landmark. Der geheime Vertrag verstößt nicht nur gegen die öffentliche Politik der Regierung Joe Biden, sondern scheint auch immer noch aktiv zu sein. USA nutzten Scheinfirma, um Spionagesoftware zu kaufen

Der Speicherproduktehersteller Western Digital ist offenbar Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Das Unternehmen teilte am Montag mit, dass es einen Netzwerk-Sicherheitsvorfall untersuche. Ein Einbruch in einige Systeme habe Teile des Geschäftsbetriebs unterbrochen. Die Angreifer konnten demnach ungenannte Daten von den Systemen des Unternehmens stehlen. Betroffen sind offenbar auch verschiedene Dienste der NAS-Geräte für Privatkunden. "My Cloud" down: Western Digital meldet "Netzwerk-Sicherheitsvorfall"

Apple will baldmöglichst sein erstes Mixed-Reality-Headset vorstellen. Doch intern scheint es Verstimmungen zu geben, ob das Produkt zum iPhone-Konzern passt. Ungewöhnlich war vor allem, dass die internen Differenzen nach außen drangen. Nun hat Apple-Chef Tim Cook in einem Interview mögliche Einsatzgebiete für das Headset aufgeführt. "Mit der virtuellen Welt als Overlay könnten wir die Welt noch mehr optimieren", so der Apple-Chef. Spekulationen gibt es darüber wann die Hardware vorgestellt wird. Apple-Headset voraus: Tim Cook trommelt für Mixed Reality

In einer Spendenaktion des Drohnenprogramms "Armee der Drohnen" ist in der Ukraine genug Geld zusammengekommen, um 300 Mavic-3T-Drohnen des chinesischen Drohnenherstellers DJI anzuschaffen. Die Drohnen können zur Aufklärung und als Angriffswaffe eingesetzt werden. Sie sollen im Vorfeld der erwarteten Gegenoffensive gegen die russischen Truppen im Osten der Ukraine fliegen. Hersteller DJI ist von dem Einsatz der Drohnen gar nicht begeistert. Ukraine setzt 300 DJI Mavic-3T-Drohnen an der Ostfront ein

Nach neuen Berichten über die russische Cyberkriegsführung anhand der "Vulkan Files" macht sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erneut für die sogenannte aktive Cyberabwehr alias Hackbacks stark – und plant dafür eine Änderung des Grundgesetzes. Faeser spricht von einer "Zeitenwende für die Innenpolitik". Das BKA soll mit der Reform Gefahren durch massive Cyberangriffe abwehren können. Dabei lehnt die Ampel Hackbacks eigentlich ab. Russischer Cyberkrieg: Faeser drängt auf Grundgesetzänderung für Hackbacks

Auch noch wichtig:

(akn)