Donnerstag: Streit um Routerfreiheit, Twitter verbirgt blaue Häkchen
Routerzwang bei Glasfaseranschlüssen? + Blaue Haken versteckt + Sparen bei Verwaltungsdigitalisierung + "Verbotene Vereinigung" + Roaming-Partnerschaft
In Deutschland gibt es Streit um die im Telekommunikationsgesetz festgeschriebene Router- und Endgerätefreiheit bei Glasfaser-Anschlüssen. Netzbetreiber fordern, dass die garantierte freie Routerwahl bei Glasfasernetzen erst nach ihrem Modem beginnt. Verbraucherschützer sind alarmiert. Nun ist die Bundesnetzagentur gefragt. Einigen Twitter bzw. X Blue-Usern ist es offenbar peinlich, wenn andere sehen, dass sie für ein Blue-Abonnement bezahlen. Sie können ihr Abonnement nun verbergen. Und das Bundesinnenministerium will bei der Verwaltungsdigitalisierung massiv sparen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Im bundesdeutschen Telekommunikationsgesetz (TKG) von 2016 ist die Router- und Endgerätefreiheit bei Glasfaser-Anschlüssen verankert. Wo aber beginnt diese? Diese Frage sorgt für Streit und entzweit zunehmend Netzbetreiber auf der einen sowie Verbraucherschützer und Telekommunikations-Endgerätehersteller auf der anderen Seite. Ob es bei direkten Glasfaseranschlüssen faktisch wieder zu einem Routerzwang kommen könnte, darüber soll nun die Bundesnetzagentur entscheiden. Comeback des Routerzwangs? Streit über Netzabschlusspunkt bei Glasfaser
Seit der Twitter-Übernahme durch Elon Musk produziert der Kurznachrichrichtendienst gefühlt täglich Schlagzeilen. Viel Wirbel gab es in der Vergangenheit um die Account verifizierenden blauen Haken. Die galten früher bei Twitter als ein wichtiger Indikator für Glaubwürdigkeit. Musk aber hat die blauen Haken löschen lassen; mittlerweile ist es jedem und jeder erlaubt, durch ein Blue-Abonnement "verifiziert" zu werden. Vielen Abonnentinnen und Abonnenten aber ist es offenbar peinlich, wenn für alle ersichtlich ist, dass sie für ein Blue-Abonnement bezahlen. Auch scheinen manche User aus Prinzip jene zu blockeren, die für den Dienst bezahlen. Wohl um diese Effekte zu umgehen, bietet Twitter jetzt die Möglichkeit, das blaue Häkchen auszublenden. Twitter: Blue-Abonnenten können jetzt ihre blauen Häkchen verbergen
Das ist mal ein Rotstift: Laut einem Zeitungsbericht sieht das Bundesinnenministerium für die weitere Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG), das staatliche Dienstleistungen digitalisieren soll, im kommenden Haushaltsjahr lediglich 3,3 Millionen Euro vor. Im Jahr 2023 waren es noch 377 Millionen Euro. Das wäre also eine Kürzung um mehr als 99 Prozent. Was wird angesichts dessen aus der Wende beim E-Government? Haushalt: Innenministerium will bei Verwaltungsdigitalisierung massiv sparen
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hat in Freiburg Wohnungen von fünf Beschuldigten durchsucht, die laut Medienberichten das 2017 verbotene linksradikale Portal "linksunten.indymedia.org" betrieben und als Archiv weiterhin online verfügbar gemacht haben sollen. Die bei der Durchsuchungsaktion am Mittwoch sichergestellten Handys, Laptops, USB-Sticks und andere Speichermedien würden nun ausgewertet, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Die fünf Personen, eine Frau und vier Männer zwischen 32 und 47, werden verdächtigt, mit Veröffentlichung der Archivseite zur "Aufrechterhaltung [..] dieser verbotenen Vereinigung" beigetragen und sich damit strafbar gemacht zu haben, lautet der Vorwurf. "linksunten.indymedia": Durchsuchungen bei Betreibern von Archiv-Seite
Der Mobilfunk-Anbieter 1&1 baut derzeit in Deutschland sein eigenes Handynetz, kommt dabei aber nur schleppend voran. Das Unternehmen wirft dem Konkurrenten Vodafone vor, Einfluss auf den Infrastrukturbetreiber Vantage Towers ausgeübt und den Bau von Hunderten Handymasten und Dachstandorten für 1&1 abgebremst zu haben. Im Juni leitete das Bundeskartellamt dazu ein Missbrauchsverfahren ein. Doch nun haben sich die Rivalen überraschend auf eine National-Roaming-Partnerschaft geeinigt. Mobilfunker 1&1 bekommt "National Roaming" vom Konkurrenten Vodafone
Auch noch wichtig:
- Hunderte Trusted Partner melden Meta gefährliche Inhalte. Zu oft warten sie Monate auf Bearbeitung, obwohl es dringend sein kann. Studie: Meta vernachlässigt Hinweise auf gefährliche Posts
- Laut Medienberichten soll der tragbare Lautsprecher Sonos Move 2 schon bald auf den Markt kommen und über Stereosound und 24 Stunden Akkulaufzeit verfügen. Sonos Move 2-Lautsprecher im Anflug
- Das Elektroauto-Start-up des ehemaligen BMW-Designers Henrik Fisker stellt den Fisker Ocean mit 116 kWh vor. Ein Vorserienauto ermöglichte erste Fahreindrücke. Elektroauto: Erste Fahreindrücke aus dem Fisker Ocean
- Forscher des MIT haben einen Superkondensator als Energiespeicher entwickelt, der sich aus Zement, Wasser und Industrieruß zusammensetzt. Energiespeicher: MIT entwickelt Superkondensator aus Zement, Wasser und Ruß
- Apple lässt sich angeblich Zeit mit der zweiten Generation der AirTag-Tracker. Updates bringen zuvor neue Funktionen. AirTag 2 wohl erst Ende 2024
- Das BSI-Projekt CAOS hat den Code von Videokonferenz-Tools untersucht. Zwei kritische Lücken bei BigBlueButton haben die Entwickler inzwischen geschlossen. Videokonferenz: BSI findet kritische Security-Schwachstellen bei BigBlueButton
(akn)