Donnerstag: USA gegen gewissen Datenexport, Google-CEO zur Gemini-Kontroverse

Keine US-Daten für Risiko-Länder + Gemini-KI "inakzeptabel" + Verlage gegen Google + Dune 2 im Kino-Test + Umfrage zu Entwickler-Gehältern + #heiseshow zum MWC

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Viele Menschen in einer  U-Bahn-Station; Donnerstag: Daten-Limits, Gemini-Rüffel, Werbe-Wettbewerb, Dune-2-Rezension, Entwickler-Umfrage & #heiseshow

(Bild: Zapp2Photo / Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Maßnahmen gegen den Verkauf von US-Daten in bestimmte "bedenkliche" Länder ordnet US-Präsident Joe Biden an. Denn dieser Datenschacher sei gefährlich, wenn insbesondere sensible Daten von US-Bürgern in die Hände von Staaten gelangen, die für die USA signifikante Risiken darstellen. Derweil gibt Google-CEO Sundar Pichai nach problematischen Antworten der eigenen KI in einem internen Memo Fehler zu. Er verspricht strukturelle Änderungen bei Gemini, will aber grundsätzlich an seinem Weg Künstlicher Intelligenz festhalten. Gleichzeitig hat Google in Europa ein anderes Problem, denn 32 europäische Verlage fordern 2,1 Milliarden Euro Schadenersatz vom Datenkonzern. Der Vorwurf lautet, dass Google den Wettbewerb im Werbemarkt illegal verzerre – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Großhandel mit Daten von US-Amerikanern gefährde die Nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika, warnt US-Präsident Joe Biden. Am Mittwoch hat Biden mehreren US-Behörden einschlägige Befehle erteilt. Außerdem ruft er den Gesetzgeber auf, umfassenden Datenschutz zu beschließen, speziell zum Schutz von Kindern. Biden verlangt Vorschriften, die sensible personenbezogene Daten von US-Amerikanern vor Zugriff und Ausbeutung durch "bedenkliche Staaten" schützen. Biden erwähnt keine Staaten namentlich, sondern überlässt es seinem Justizminister festzustellen, welche Regierungen ein signifikantes Risiko für die USA darstellen: US-Präsident Biden will Datenverkauf nach Russland, China, Iran einschränken.

Google-CEO Sundar Pichai hat die jüngsten Kontroversen rund um Googles KI-Chatbot und -Bildgenerator als inakzeptabel bezeichnet und strukturelle Änderungen versprochen, um das Problem zu beheben. Ende letzter Woche hat Google die Gemini-Bildgenerierung von Personen nach Ungenauigkeiten der KI ausgesetzt. Zudem hatte Gemini in Textantworten den Einfluss von Elon Musk auf die Gesellschaft mit der von Adolf Hitler verglichen. Das führte zu heftiger Kritik, vor allem seitens konservativer Gruppen, die Google Voreingenommenheit vorwarfen. Jetzt gibt Sundar Pichai Fehler Geminis zu und verspricht Nachbesserung: Google-Chef hält kontroverse KI-Antworten von Gemini für "völlig inakzeptabel".

Neben Googles Reputation bei KI stehen auch die Finanzen auf dem Spiel, denn eine Koalition europäischer Medienverlage verklagt Google auf Schadenersatz in Höhe von 2,1 Milliarden Euro. Der Anspruch gründe sich auf rechtswidrigem Verhalten Googles im Wettbewerb um Online-Werbekunden. Google stellt die Vorwürfe in Abrede und verweist auf fortlaufende Zusammenarbeit mit Medienverlagen. Die Verlage verweisen darauf, dass die französische Wettbewerbsbehörde bereits 2021 festgestellt hat, dass Google seine Marktmacht bei Werbeservern missbraucht habe. Dafür wurde eine Strafe von 220 Millionen Euro verhängt, die Google nicht bekämpft hat: Verlage verklagen Google auf Milliarden wegen Reklame-Wettbewerb.

Die Geschichte des zweiten Teils von "Dune" beginnt, wo der erste endet: Das Schicksal, das – wie sich herausstellt – sehr berechnend und weiblich ist, führt Paul Atreides auf eine Reise durch die Wüste. Er ist bei den Fremen angekommen, den Einwohnern dieses Sandplaneten, den das Imperium Arrakis nennt. Im Laufe dieser Reise wird er zu Usul, dem Kämpfer, zu Muad'Dib, dem Heilsbringer. Und wie es so ist mit religiös verehrten Erlöserfiguren, geht deren Aufstieg selten ohne Kollateralschaden vonstatten – und am Ende stehen sie auf rauchenden Trümmern und alle wundern sich, wie es so weit kommen konnte, so unsere Rezension von Dune Teil 2: Es ist nicht alles Spice, was glitzert.

Dune Teil 2 (10 Bilder)

Sandwürmer sind auf Arrakis ein beliebtes Transportmittel.
(Bild: Warner Bros. Pictures)

In Deutschland gilt leider immer noch sehr häufig: Über Geld spricht man nicht. Daher versuchen wir, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und veröffentlichen regelmäßig Artikel über die aktuellen Gehälter in der IT-Branche; etwa für Admins, Entwickler oder Security-Experten. Das können Berufseinsteiger nutzen, um ein passendes Einstiegsgehalt zu fordern und wer schon länger dabei ist, kann die Daten etwa für Gehaltsverhandlungen verwenden. Doch wie hängen Fähigkeiten von Entwicklern mit ihrem Gehalt zusammen? Das versucht eine Kununu-Umfrage in Kooperation mit heise zu ergründen: Kununu-Erhebung als Umfrage für Entwickler.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir über Smartphones mit KI auf dem MWC. Dass Künstliche Intelligenz auf dem Mobile World Congress in Barcelona ein bestimmendes Thema sein würde, war keine Überraschung. Doch wie sinnvoll ist KI auf dem Smartphone wirklich? Der Nvidia-Chef geht sogar davon aus, dass KI das Programmieren übernimmt und künftige Generationen dies nicht mehr lernen müssen. Doch ist das wirklich eine gute Zukunftsperspektive? Zudem geht es um WhatsApp und andere Gatekeeper, die sich dank DMA öffnen müssen. Doch Mitbewerber wollen die Schnittstellen gar nicht nutzen. Ist der DMA jetzt schon ein zahnloser Tiger? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: MWC 2024, DMA-Stichtag, Programmierung und KI.

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