Elektrobusse: FlixBus geht elektrisch auf Fernreise

Insgesamt drei E-Busse will der Fernbusanbieter in den nächsten Monaten in Deutschland und Frankreich testen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 253 Kommentare lesen
Elektrobusse: FlixBus geht elektrisch auf Fernreise

(Bild: flixbus.de)

Lesezeit: 2 Min.

Der Fernbusanbieter Flixbus will vollelektrische Busse in Frankreich und Deutschland testen. Ab April sollen Elektrobusse auf der 130 Kilometer langen Strecke zwischen Paris und dem nordfranzösischem Amiens fahren. Im Frühsommer soll auf einer neuen Linie zwischen Hessen und Baden-Württemberg verkehren, heißt es in einer Mitteilung.

Yutong ICe 12

(Bild: Dietrich Carebus)

In beiden Ländern sollen Busse aus China fahren: in Frankreich zwei Fahrzeuge vom Yutong ICe 12 mit 53 Sitzplätzen, sie schaffen bis zu 100 km/h; in Deutschland ist ein Fahrzeug des Modells BYD C9 mit 40 Plätzen 90 km/h Maximaltempo vorgesehen, teilte Flixbus gegenüber heise online mit. Eine Akkuladung soll für eine Fahrt zwischen den geplanten Zielen reichen.

In Europa produzieren derzeit unter anderem Linkker (Finnland), Volvo (Schweden), Solaris (Polen) und VDL (Niederlande) Elektrobusse. Mercedes will ab Ende 2018 einen Elektrobus für den Nahverkehr anbieten, MAN ab 2020. Für Flixbus ist dieses Angebot nicht ausreichend, lässt sich eine Aussage des Unternehmenschefs André Schwämmlein interpretieren: "Der erste E-Fernbus ist ein Signal an die Bushersteller, Innovationen voranzutreiben und Alternativen zum reinen Diesel-Antrieb zu entwickeln. Zukunftsfähige Mobilität ist mittlerweile auch ein gesellschaftliches Anliegen."

BYD C9

(Bild: byd.com)

Flixbus will außerdem am 23. März mit "FlixTrain" eigene Fernzüge in Betrieb nehmen. Auf der Strecke Hamburg – Essen – Düsseldorf – Köln und ab April auf der Strecke Stuttgart – Frankfurt – Hannover – Berlin sollen insgesamt 28 Haltestellen angesteuert werden. Die Fahrt von Stuttgart nach Berlin soll für einen Erwachsenen etwa 30 Euro kosten. Erfahrungen im Schienenverkehr konnte Flixbus mit dem insolventen Bahnunternehmen Locomore sammeln, dem das Unternehmen vorigen Jahr unter die Arme gegriffen hat.

Neue Services wie die Sitzplatzreservierung, On-Board-Entertainment und digitale Features in der FlixBus-App sind bereits in der Pilotphase. Bis Ende des Jahres werden diese flächendeckend verfügbar sein. (anw)