Emotet: Arbeit am Berliner Kammergericht nach Monaten weiter eingeschränkt

Seite 2: Ein Ende mit dem Faxen?

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Im Oktober hatte sich Pickel noch zuversichtlich gezeigt, dass "das Faxen dann auch hoffentlich bald ein Ende" habe. Im Januar war aber bekannt geworden, dass die Trojaner Emotet und Trickbot weitgehend ungehindert in den infizierten Systemen wüten und Daten abziehen konnten. Die Aufräumarbeiten dürfte dies nicht erleichtert haben.

Die künftige IT-Struktur für das Gericht soll eigentlich ohne USB-Sticks als weiteres Einfalltor für Schadsoftware auskommen. Doch bislang fällt es vielen der dortigen Richter noch schwer, fürs Homeoffice benötigte Daten ohne solche Hilfsmittel aufs Notebook zu laden und Grundanforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit nachzukommen.

Die laufende, über das ITDZ koordinierte Initiative, Systeme zwischen den einzelnen Gerichten zu vereinheitlichen und die Mitarbeiter mit neuer Hard- und Software auszustatten, bringe das Haus aber deutlich voran. 550 Rechner und das gesamte zuvor in Eigenleistung verwaltete Rechenzentrum mussten entsorgt werden.

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Auch das selbstgestrickte Fachverfahren zur "Automation des Landgerichts, der Amtsgerichte und des Kammergerichts" (Aulak), das an Microsoft Word 95 angehängt war und als potenzielle Angriffsfläche für Schadsoftware gilt, soll inzwischen zugunsten eines aktuelleren Programms ausgemistet worden sein. Am Amtsgericht Tiergarten sei das Verfahren noch in Betrieb, aber zumindest in einer moderneren Version. Die meisten Rechner der ordentlichen Gerichtsbarkeit liefen in Berlin aktuell noch unter Windows 7, obwohl der allgemeine offizielle Support dafür am 14. Januar ausgelaufen ist. Qualifizierte IT-Mitarbeiter zu finden und zu halten, falle den Behörden auf aufgrund dieser Bedingungen schwer.

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(anw)