37 Millionen Kunden von Cyber-Angriff auf T-Mobile US betroffen

Die US-Tochter der deutschen Telekom ist Opfer einer weiteren Hacker-Attacke geworden. Es seien aber keine hochsensiblen Kundendaten erbeutet worden.

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Logo der deutschen Telekom

(Bild: Iven O. Schloesser/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa

Cyberkriminelle haben sich Zugriff auf Daten von rund 37 Millionen Kunden der Telekom-Tochter T-Mobile US verschafft. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Die Cyber-Attacke wurde demnach am 5. Januar festgestellt. Mithilfe externer Experten sei die Quelle des Angriffs gefunden und dieser binnen eines Tages nach Bekanntwerden gestoppt worden. Die Untersuchungen liefen noch, derzeit gebe es aber keine Hinweise, dass es gelungen sei, ins System oder Netzwerk einzudringen.

Dennoch schloss der zum Bonner Telekom-Konzern gehörende US-Mobilfunker nicht aus, dass durch den Vorfall, der am oder um den 25. November begonnen habe, hohe Kosten entstehen könnten. Die Aktien von T-Mobile fielen im nachbörslichen US-Handel zunächst um gut zwei Prozent. Allerdings geht es den Angaben des Unternehmens zufolge nicht um hochsensible Kundendaten. Nach vorläufigen Erkenntnissen seien möglicherweise Telefonnummern, Geburtsangaben und Rechnungsadressen erbeutet worden, aber keine Passwörter, Kreditkarten- oder Sozialversicherungsnummern.

Auf Basis der bisherigen Untersuchung seien Kundenkonten und Finanzdaten nicht direkt in Gefahr geraten, so T-Mobile. Die Ermittlungen dauerten aber an und betroffene Kunden würden informiert. Das Unternehmen war in den vergangenen Jahren bereits wiederholt ins Visier von Cyber-Kriminellen geraten. 2015 wurden bei einem Angriff auf die Server eines Dienstleisters sensible Daten von über 15 Millionen Kunden von T-Mobile abgegriffen.

2021 wurde T-Mobile Opfer einer Cyber-Attacke, bei dem nach damaligen Angaben des Unternehmens Daten von mehr als 40 Millionen ehemaligen Kunden und Kaufinteressenten in die Hände von Hackern gerieten. Etwas später wurde bekannt, dass die unbekannten Angreifer eine Lücke in einem ungeschützten Router genutzt hatten. Dafür hätten sie die Internetadresse von T-Mobile mit einem öffentlich zugänglichen Tool nach Schwachstellen abgesucht.

Nachdem von dieser Cyber-Attacke betroffene Kunden das Unternehmen in den USA verklagt hatten, bot T-Mobile US 500 Millionen Dollar für einen Vergleich an. Fast ein Drittel davon sollte für die Verbesserung der Cybersicherheit ausgeben werden. Bislang habe man hier einige Fortschritte gemacht, aber T-Mobile will weiterhin substanzielle Investitionen in ihre Cybersicherheit stecken, wie das Unternehmen in einer Mitteilung an die US-Aufsichtsbehörden erklärt.

T-Mobile US ist laut Reuters mit über 110 Millionen Kunden der drittgrößte Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten.

(fds)