Größtes deutsches Gasimportterminal soll 2026 gebaut werden

Im Nordwesten Deutschlands soll ein neuer Umschlagplatz für grüne Gase entstehen. Dazu ist ein 1,7 Kilometer langer Anleger in Planung.

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Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven

Unweit des LNG-Terminals in Wilhelmshaven soll ein neuer Anleger für das größte Gasimportterminal Deutschlands entstehen

(Bild: mki / heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Im Nordwesten Deutschlands soll das größte deutsche Gasimportterminal gebaut werden. Entsprechende Pläne gab Niedersachsens Hafenbetriebsgesellschaft Niedersachsen Ports bekannt. In Wilhelmshaven, wo bereits Deutschlands erstes LNG-Terminal entstanden ist und ein weiteres sich in Bau befindet, soll dazu im Jahr 2026 ein neuer 1,7 Kilometer langer Anleger gebaut werden.

Die Grafik zeigt Lage und Aussehen des geplanten Terminals. Als FSRU-1 ist das existierende erste LNG-Terminal bezeichnet. FSRU-2 ist das im Bau befindliche zweite LNG-Terminal. Zwischen den beiden soll der neue Anleger platziert werden.

(Bild: NPorts)

Dieser Anleger für verflüssigte Gase (AVG), der direkt am bis zu 18 Meter tiefen Fahrwasser der Jade platziert wird, soll vor allem zum Umschlagplatz für klimafreundlichere "grüne" Gase werden. Erste Planungen sehen laut NPorts Platz für drei große Tankschiffe auf der Außenseite vor, weitere drei Schiffe können innen anlegen. Darüber hinaus sind Erweiterungsmöglichkeiten für weitere Anleger vorgesehen. Für Planung und Genehmigung würden derzeit Untersuchungen vorgenommen. Dazu gehörten nautische Simulationen, Strömungsgutachten, Umweltprüfungen und die technische Ausführungs- und Genehmigungsplanung.

Das Vorhaben ist mit einem voraussichtlichen Investitionsvolumen von 600 Millionen Euro das bislang größte eigene Hafeninfrastrukturprojekt, teilte NPorts mit. Der Bund hat Ende 2023 eine Finanzierungszusage abgegeben, mit der die weiteren Planungen aufgenommen werden können. Niedersachsen hofft auf weitere landseitige Investitionen der beiden LNG-Terminal-Betreiber Uniper und TES. An dem Terminal sollen künftig Ammoniak und Methan umgeschlagen werden, die zu Wasserstoff weiterverarbeitet werden können. Die neue Anlage soll laut Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) zur Erreichung der Klimaziele Deutschlands beitragen.

Ende 2022 wurde in Wilhelmshaven das erste LNG-Terminal Deutschlands eröffnet. Es wurde innerhalb von 194 Tagen errichtet, wobei auf eine vorhandene Umschlagbrücke zurückgegriffen werden konnte. Seitdem entladen Gasschiffe aus aller Welt dort, an dem Spezialschiff "Höegh Esperanza", tiefkaltes Flüssigerdgas, das regasifiziert und ins deutsche Gasfernnetz eingespeist wird.

(mki)