Hoteliers auf dem Internet-Trip

Online-Marktplätze sprießen derzeit aus dem Boden wie die Pilze. Heute kündigten die Hotelketten Marriott und Hyatt eine gemeinsamen Business-to-Business-Plattform an.

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Online-Marktplätze sprießen derzeit aus dem Boden wie die Pilze. Heute kündigten die beiden rivalisierenden Hotelketten Marriott und Hyatt die Gründung eines Joint Ventures für gemeinsame Business-to-Business-Aktivitäten im Internet an. Auf dem virtuellen Handelsplatz sollen Hoteliers, Mitarbeiter und Partner aus der Industrie ihre Hotelausstattung – von Toilettenartikeln bis hin zum Mobiliar – bequemer verkaufen und beziehen können als bisher.

In letzter Zeit geben sich die Großen sämtlicher Branchen regelrecht die Klinke in die Hand, wenn es darum geht, Mega-Marktplätze anzukündigen. Eines haben sämtliche Internet-B2B-Plattformen gemeinsam: Hier tummeln sich die im Offline-Geschäftsleben rivalisierenden Firmen ein und derselben Branche in einem friedlichen Neben- und Miteinander. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Konzerne lagern ihre internen Geschäftsprozesse aus, um Kosten, Zeit und Papier bei Bestellungen für den internen Bedarf zu sparen. Kooperieren sie dabei mit ihren Rivalen, verteilen sich die Investitionen in die Organisationsstruktur eines solchen Marktplatzes auf mehrere Schultern. Darüber hinaus fühlen sich mehr Zulieferer angezogen, wenn sie möglichst viele potenzielle Kunden an einem Ort vorfinden. Bei derlei gemeinschaftlichen Aktivitäten müssen die Rivalen auch kaum fürchten, sich gegenseitig ins Gehege zu kommen. Denn Konkurrenz, sei es bei Automobilherstellern oder Hoteliers, findet weniger im Bereich der Materialbeschaffung, sondern vielmehr im Endkundengeschäft statt.

Nach Auskunft von Marriott und Hyatt, die zusammen mehr als 1.800 Hotels in Nordamerika unter Vertrag haben, setzen sie allein mit Gebrauchsgütern und Services zusammen jährlich rund fünf Milliarden US-Dollar um. Sie erwarten, dass auch andere Unternehmen sich an der neuen Firma beteiligen werden. Zunächst wollen die Partner ihre Online-Initiative auf Nordamerika beschränken, diese jedoch später auch auf weitere Regionen ausdehnen. Sollten die Regulierungsbehörden grünes Licht geben, wird der Startschuss für das Joint Venture noch in diesem Jahr fallen. (atr)