IDF: Robuster PC für ärmere und schlecht versorgte Regionen

Intel hat auf dem Intel Developer Forum (IDF) eine PC-Studie für ärmere Weltregionen gezeigt. Der PC soll auch in Umgebungen mit hohen Temperaturen funktionieren und ist gegen Kleingetier und Staub geschützt.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Intel hat auf dem Intel Developer Forum (IDF) eine PC-Studie für ärmere Weltregionen gezeigt. Den robusten PC bezeichnet Intel dabei als sicher vor (Real) Bugs -- Käfer und anderes Kleingetier sollen in das staubsichere Gehäuse nicht eindringen können. Das System soll auch noch bei Umgebungstemperaturen um 38 Grad Celsius stabil laufen. In Regionen ohne Telefonanschluss soll der Breitbandfunk WiMax den Zugang zum Internet gewährleisten. Und auch gegen die in manchen Gebieten problematische Stromversorgung hat Intel vorgesorgt: Eine Autobatterie kann als "Billig-USV" temporär Ausfälle der Spannungsversorgung überbrücken.

Derzeit handelt es sich bei dem Community Computer jedoch nur um eine Machbarkeitsstudie. Bisher gibt es laut Intel-Mitteilung keine Überlegungen, ob, wann oder wo ein solches System je gebaut werden soll -- Intel redet jedoch trotzdem schon allgemein von PC-Herstellern in Indien, wo das Konzept wohl mit entwickelt wurde. Details zum verwendeten Betriebssystem und der Ausstattung hält Intel unter Verschluss.

Als Einsatzzweck sieht Intel Behördengänge in ländlichen Regionen: Die Bewohner der Umgebung könnten zu dem Betreiber eines solchen PC gehen, um über diesen Amtsgeschäfte zu erledigen, die sonst weite und teure Reisen in die nächste Distrikthauptstadt erfordert hätten. Die Einsparungen würden die Anschaffungskosten laut Intel schnell wettmachen.

Intel ist nicht der einzige Anbieter, der sich um die PC-Versorgung in ländlichen und ärmeren Ecken der Welt Gedanken macht: Konkurrent AMD hat mit der 50x15 Strategy und als Mitstreiter beim Projekt 100-Dollar-Laptop genauso Ambitionen für den Computereinsatz in Entwicklungsländern gezeigt wie VIA mit der pc-1-Initiative. Mit Windows light und dem Mehrbenutzer-PC 441 haben auch Microsoft und HP Eisen im Feuer. Einen anderen Ansatz verfolgt hingegen die britische Hilfsorganisation Computer Aid, die ausrangierte PCs in Entwicklungsländer liefert.

Siehe zum IDF Herbst 2005 auch: (thl)