Infineon-Chef räumt Fehler bei Qimonda ein

"Man kann heute sicherlich kritisieren, dass wir nicht auf dem Höhepunkt des Speicherbooms verkauft haben", sagte Infineon-Chef Wolfgang Ziebart der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochsausgabe).

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  • dpa

Der Chipkonzern Infineon hat Fehler bei der geplanten Trennung von seiner Speichertochter Qimonda eingeräumt. "Man kann heute sicherlich kritisieren, dass wir nicht auf dem Höhepunkt des Speicherbooms verkauft haben", sagte Infineon-Chef Wolfgang Ziebart der Tageszeitung Die Welt (Mittwochsausgabe). Dafür habe man Qimonda allerdings zum bestmöglichen Zeitpunkt an die Börse gebracht. "Aber natürlich würde ich mir auch wünschen, dass wir die weitere Reduzierung unserer Anteile in einem boomenden Markt exekutieren könnten", sagte Ziebart. Diese Hoffnung hat er trotz der aktuellen Branchenkrise noch nicht aufgegeben. "Das Speichergeschäft kann sich schnell ändern. Und das hat entscheidenden Einfluss auf die Bewertung von Qimonda", sagte Ziebart.

Bei der Hauptversammlung an diesem Donnerstag (14. Februar) will sich Ziebart die Möglichkeit geben lassen, die Qimonda-Anteile notfalls in einem Jahr als Sachdividende an die eigenen Aktionäre zu verschenken. Der Manager rechnet fest mit Zustimmung für diesen Plan. "Ich glaube nicht, dass der Antrag große Diskussion hervorrufen wird."

Gleichzeitig plant Ziebart auch weitere Übernahmen trotz der Probleme mit Qimonda und der hohen Verluste, die Infineon im ersten Quartal verbuchen musste. "Wir prüfen ständig den Markt", sagte er. Man wolle im Kerngeschäft zukaufen. "Daran ändert sich nichts, auch wenn es momentan wegen Qimonda und der Finanzkrise zugegebenermaßen nicht mehr ganz so einfach ist." Ziebart räumte ein, dass die Sanierung von Infineon schwieriger verläuft als gedacht. "Der Fahrplan, was zu tun ist, war von Anfang an klar. Daran haben wir grundsätzlich auch nichts geändert. Aber der Krafteinsatz, um ihn zu erreichen, war doch höher, als ich dachte."

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(dpa) / (vbr)