Intel plant Single-Socket-Server und Workstations mit viel RAM

Als enge Verwandte des Core i7 sollen bald Xeons der Baureihe 3500 erscheinen, die Registered DIMMs unterstützen und damit potenziell mehr als 24 GByte RAM.

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Bereits im vergangenen Jahr waren inoffizielle Informationen zu neuen Intel-Prozessoren für Server und Workstations mit einer einzigen CPU-Fassung erschienen, die fast baugleich sein sollen zu den bereits vorgestellten Desktop-PC-Prozessoren Core i7-920, -940 und -965 Extreme Edition (2,66, 2,93, 3,2 GHz). Als Nachfolger der zurzeit aktuellen Quad-Core-Xeons der Baureihe 3400 – die ihrerseits praktisch baugleich sind mit den Core 2 Quads – dürften die Neulinge Xeon W3520, W3540 und W3570 heißen. Das "W" steht dabei für Workstation, denn wie die bisherigen drei Core-i7-Prozessoren werden diese Xeons der Nehalem-Generation wohl 130 Watt TDP benötigen. Für Server hat Intel bisher Quad-Core-Prozessoren mit 120 Watt (X), 80 Watt (E) oder 50 Watt (L) TDP im Lieferprogramm. Der Xeon X5492 mit 150 Watt kommt wegen seiner hohen Leistungsaufnahme vorwiegend in Workstations mit besserer Kühlung zum Einsatz und braucht Boards mit dem FSB1600-Chipsatz 5400.

Die Firma ASRock verrät nun auf der Webseite zu ihrem X58-Mainboard namens X58 SuperComputer, dass die Xeon-3500-Baureihe auch Registered DIMMs (RDIMMs) aus DDR3-Speicherchips und mit ECC ansteuern sollen. Während die Core-i7-Prozessoren lediglich ungepufferte DDR3-Speichermodule (UDIMMs) mit jeweils höchstens 4 GByte Kapazität akzeptieren und damit in sechs Speicherfassungen insgesamt bis zu 24 GByte Hauptspeicher anbinden, könnten Xeon-3500-Systeme mit RDIMMs wohl die doppelte Speichermenge erreichen.

Wegen des zunehmenden Einsatzes virtueller Maschinen steigt bei Servern auch die Nachfrage nach Systemen mit besonders viel RAM. Aktuelle Xeon-5000-Systeme mit zwei Prozessoren und bis zu 16 FB-DIMM-Slots ermöglichen bis zu 128 GByte, allerdings nur beim Einsatz der sehr teuren 8-GByte-FB-DIMMs (rund 750 US-Dollar/700 Euro pro Stück). Auch Server mit zwei Quad-Core-Opterons erreichen mit DDR2-RDIMMs bis zu 128 GByte.

Für die kommende Nehalem-EP-Baureihe, also die Xeons der Familie 5500, verspricht Intel zunächst bis zu 144 GByte RAM, nämlich pro CPU neun (3×3) DIMM-Slots, die jeweils DDR3-RDIMMs mit 8 GByte aufnehmen. Spätere Versionen der Nehalem-Xeons sollen (PDF-Datei) auch 16-GByte-DIMMs verkraften, also 288 GByte in einem Server mit zwei CPU-Fassungen.

Die kommenden Nehalem-Xeons sollen alternativ zu RDIMMs auch mit UDIMMs arbeiten können. Offenbar sinkt mit der Zahl der Speichermodule pro Kanal auch die maximal zulässige Taktfrequenz: Das Maximum von 667 MHz (DDR3-1333/PC3-10600) ist nur bei einem DIMM pro Kanal zulässig, bei 533 MHz (DDR3-1066/PC3-8500) verkraften die Nehalem-Xeons noch zwei DIMMs pro Kanal (2 DIMMs per Channel, 2DPC), und bei Speicher-Vollausbau (3DPC) schalten sie auf 400 MHz (DDR3-800/PC3-6400) zurück. FB-DIMM-Speicher kann im Unterschied dazu auch bei vollem Ausbau mit voller Taktfrequenz arbeiten, hat als Nachteil aber höhere Latenzzeiten. Weil jedem der künftigen Xeon drei eigene Speicherkanäle zur Verfügung stehen, liegt aber auch bei DDR3-800-Betrieb die gesamte Hauptspeicher-Datentransferrate eines Zwei-Xeon-Systems um die Hälfte höher als bisher: Der Chipsatz 5000 bindet maximal vier FB-DIMM-Kanäle mit 333 MHz an (DDR2-667/PC2-5300F), beim 5400 sind 400 MHz möglich (DDR2-800/PC2-6400F) – ebenfalls auf vier Kanälen.

Im kommenden Jahr will AMD auch bei den Server-Prozessoren der Baureihe Opteron auf DDR3-Speicher umsteigen; bei der Maranello-Plattform mit der CPU-Fassung G34 für die 12-Kern-Prozessoren namens Maranello kommt möglicherweise eine spezielle RAM-Puffertechnik namens G3MX zum Einsatz. Damit dürfte die Speichermenge pro Server noch deutlich weiter steigen. (ciw)