Intels 3-GHz-Xeon auch für FSB400

Intels Xeon-Familie von Workstation- und Serverprozessoren hat Zuwachs bekommen: Zwei Typen erreichen Taktfrequenzen von 3 und 3,06 GHz.

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Intels Xeon-Familie von Workstation- und Serverprozessoren hat Zuwachs bekommen: Zwei Typen erreichen Taktfrequenzen von 3 und 3,06 GHz.

Im Xeon für Dual-Prozessor-Systeme (Xeon DP) steckt der in 0,13-µm-Technik hergestellte Prestonia-Kern, der eng mit dem Pentium-4-Northwood-Kern verwandt ist. Der bereits im Februar von Intel erwähnte -- aber offenbar nicht offiziell vorgestellte -- Xeon 3,06 GHz nutzt einen Front-Side- oder Processor-System-Bus mit 133 MHz Taktfrequenz und Vierfach-Datenübertragung, was Intel wahlweise "533 MHz Front Side Bus", "533 MHz FSB", "533 MHz PSB" oder "533 MHz System Bus" nennt. Auch die Bezeichnung "Host Bus" kommt bei Intel vor, eingebürgert hat sich die Bezeichnung FSB533.

Der 3,06-GHz-Typ hat jedenfalls einen maximalen internen Multiplikator von 23 und kommt im Sockel-604-Gehäuse, das nur auf Mainboards mit den FSB533-Chipsätzen Intel E7501, E7505 oder mit neueren ServerWorks-Versionen zu finden ist. Wie bereits berichtet, verlangt Intel mit einem 1000-Stück-OEM-Preis von 722 US-Dollar für dieses Xeon-Topmodell deutlich mehr als für einen Pentium 4 3,06 GHz. Für ältere Xeons wollte Intel immer nur rund 50 US-Dollar mehr als für einen jeweils taktgleichen Pentium 4.

Für den Xeon 3,0 GHz, der mit FSB400 (Multiplikator 30) läuft und im Sockel-603-Gehäuse für die älteren Xeon-Chipsätze steckt, will Intel "nur" 658 US-Dollar, also etwa 70 US-Dollar mehr als für den vergleichbaren Pentium 4.

Laut Datenblatt erreicht der Xeon 3,06 GHZ eine Thermal Design Power von 85 Watt (C1-Stepping, Voltage-ID (VID) 1,500 Volt) und eine theoretische Maximalleistung von 101 Watt. Für den 3,06-GHz-Typ ist dabei allerdings eine VID von 1,525 Volt angegeben, seine Maximalleistung müsste also noch höher liegen -- trotz der vorgeschriebenen adaptiven Spannungeregelung. Kein Wunder, dass Intel für kompakte Rackserver bereits über Flüssigkeitskühlung nachdenkt.

Die Xeons werden mittlerweile -- genauso wie die schnellsten Pentium-4-Versionen -- bei gleicher Taktfrequenz zumindest theoretisch mit unterschiedlichen Nominalspannungen ausgeliefert. Diese ist bei der Nachrüstung eines zweiten Prozessors zu beachten, denn Intel unterstützt die Paarung von Prozessoren mit unterschiedlicher VID nicht. Nähere Informationen liefern der "Processor Spec Finder" sowie die Specification Updates.

Intel dominiert mit den sehr erfolgreichen Xeons das nach Stückzahlen größte Server-Marktsegment der kleineren Maschinen. Es gibt auch spezielle Boxed-Processor-Packungen mit Xeons für 1-HE-Rackserver mit passendem passivem Kühler. Nach Firmenangaben verkaufen rund 9000 Firmen weltweit Produkte mit Xeon-Prozessoren. Intel will bis zum Jahresende rund 10 Millionen Xeons verkauft haben.

Dazu passt die Aussage von ServerWorks, Intels wichtigstem Chipsatz-Konkurrenten in diesem Markt, im Januar 2003 den zehnmillionsten Chipsatz der Firmengeschichte ausgeliefert zu haben. ServerWorks ist heute eine Tochter des ehemaligen Intel-Widersachers Broadcom und firmierte früher unter RCC. (ciw)