Intels zweiter Itanium 2

Am kommenden Montag findet der offizielle Stapellauf der zweiten Version ("Madison") von Intels 64-Bit-Serverprozessor Itanium 2 statt.

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Am Montag findet der offizielle Stapellauf der zweiten Version von Intels 64-Bit-Serverprozessor Itanium 2 statt. Damit wird die Itanium-Familie drei neue Mitglieder mit dem in 0,13-Mikrometer-Technik hergestellten Madison-Kern bekommen, nämlich Ausführungen mit 1,3 GHz Taktfrequenz und 3 MByte L3-Cache, 1,4 GHz/4 MByte und das Topmodell mit 1,5 GHz und 6 MByte L3-Cache -- so hatte es Intel jedenfalls auf der ISSCC und auch davor angekündigt.

Dell will nun ebenfalls einen Itanium-2-Rechner anbieten, der Rackserver PowerEdge 3250 nutzt Intels E8870-Chipsatz und fasst bis zu 16 GByte RAM. Dabei ist Dell ein kleiner Fehler unterlaufen, auf der Webseite mit der technischen Spezifikation ist von nur 5 MByte L3-Cache für den Itanium 2 1,5 GHz die Rede.

Auch Hewlett-Packard wird wohl einige neue Produkte ankündigen, für Montag sind jedenfalls wichtige Webcasts angesetzt.

Intel verspricht, dass die verbesserte Itanium-2-Version um 30 bis 60 Prozent schneller läuft als der Vorgänger. Damit könnte der Prozessor, der schon jetzt vor allem bei Gleitkomma-Aufgaben sehr flott ist, auch in anderen wichtigen Industrie-Benchmarks aufholen. Außer der höheren Taktfrequenz verspricht der gigantische Level-3-Puffer Verbesserungen, denn der Binärcode für Intels 64-Bit-Plattform ist sehr voluminös.

Der Itanium ist bisher in seinem eigentlich vorgesehenen Einsatzgebiet, den unternehmenskritischen Servern, weit weniger erfolgreich als von Intel und Hewlett-Packard erhofft. Doch in Hochleistungs-Rechenclustern erzielen Itanium-2-Prozessoren sehr gute Leistungen. Auch Dell will den PowerEdge 3250 in Clusterkonfigurationen mit bis zu 128 Knoten und 64-Bit-Linux von Red Hat anbieten.

Montag, der 30. Juni, ist der letzte Tag des laufenden zweiten Quartals. Für diese Periode sehen Intels inoffizielle Roadmaps auch den Start eines schnelleren Xeons für Multiprozessorsyteme (Xeon MP) vor. Aktuelles Xeon-MP-Spitzenmodell ist der 2,0-GHz-Typ mit 512 KByte L2- und 2 MByte L3-Cache (Gallatin-Kern). Angeblich steht hier eine Frequenzsteigerung auf 2,8 GHz ins Haus.

Im nächsten Quartal ist auch bei der Xeon-DP-Baureihe für Dual-Systeme eine Verbesserung geplant, dabei geht es wohl um einen 3,06-GHz-Chip mit 1 MByte großem L2-Cache (bisher 512 KByte). Die DP-Xeons besitzen nur L1- und L2-Caches, laufen aber außer mit FSB400 (Sockel 603) auch mit FSB533 (Sockel 604). Bei den MP-Xeons gibt es derzeit nur Chipsätze und Prozessoren mit FSB400. Im Laufe des Jahres folgen weitere Xeon-Typen und Chipsätze. (ciw)