Katy Perry, Billie Eilish und 200 weitere Musiker warnen vor KI

Gut 200 Musiker und Songwriter beschweren sich darüber, dass KI ohne ihre Erlaubnis mit ihren Erzeugnissen trainiert wird.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 67 Kommentare lesen

Billie Eilish in einem Pressefoto aus dem Jahr 2021. Kann sein, dass sie heute anders aussieht.

(Bild: Universal Music)

Lesezeit: 2 Min.

Gut 200 Musiker und Songwriter haben gemeinsam einen Aufruf unterschrieben, in dem sie vor schädlichen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz für ihre Branche warnen. Ähnlich wie zuvor Schriftsteller oder Zeitungen beschweren sie sich unter anderem darüber, dass Künstliche Intelligenz mit ihren Erzeugnissen trainiert werde.

"Einige der größten Unternehmen nutzen ohne Erlaubnis unsere Arbeit, um KI-Modelle auszubilden", heißt es in einem offenen Brief, den Künstler wie Aimee Mann, Elvis Costello, Billie Eilish, Jamie Cullum und Katy Perry unterschrieben haben. Ziel der Bemühungen der Unternehmen sei es, Arbeit menschlicher Künstler durch KI-generierte Musik zu ersetzen. Das sei ein Angriff auf die menschliche Kreativität, der die Existenzgrundlage vieler Musiker bedrohe.

Dabei wenden sich die gut 200 Künstler, die sich in der Artist Rights Alliance zusammengefunden haben, nicht generell gegen KI. Verantwortungsvoll eingesetzt habe die Technik ein "enormes Potenzial", um die menschliche Kreativität voranzubringen und den Musik-Enthusiasten neue Erfahrungen zu vermitteln. Allerdings werde KI räuberisch eingesetzt, KI-Entwickler, Plattformen und Musikdienste sollten versprechen, das zu unterlassen.

Zuvor hatten sich in den USA gut 8000 Schriftsteller gegen große KI-Unternehmen gewandt, die ihre Werke unerlaubt für das Training von KI-Modellen verwenden. Im Februar dieses Jahres wies ein kalifornisches Bezirksgericht etliche Punkte einer Klage namhafter US-Autoren gegen OpenAI wegen Urheberrechtsverletzung ab. Mit der New York Times warf sich ein Schwergewicht unter den Zeitungen in die Bresche gegen den ChatGPT-Entwickler und dessen Geldgeber Microsoft.

Was die Mitglieder der Artist Rights Alliance mit dem "enormen Potenzial" meinen, die KI der menschlichen Kreativität bieten könne, führen sie in dem offenen Brief nicht aus. Mit Hilfe von KI haben die verbliebenen Beatles kürzlich die Stimme von John Lennon aus einer alten Aufnahme extrahiert und in einen Song eingefügt, der im November 2023 erschien.

Weiter schreiben die Künstler von einem Pool von Lizenzeinnahmen, aus dem sie bezahlt würden und der durch KI geschmälert würde. Auch dies wird in dem offenen Brief nicht näher erläutert. Ohne KI war es aber bislang schon möglich, dass sich "Urheber" auf digitalen Musikplattformen wie Spotify mit dubiosen Methoden ein größeres Stück vom Tantiemenkuchen abzuschneiden.

(anw)