Literaturnobelpreis 2023 geht an Jon Fosse

Der Norweger Jon Fosse bekommt den diesjährigen Literaturnobelpreis, weil er "dem Unsagbaren eine Stimme gibt".

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Jon Fosse

(Bild: Tom A. Kolstad / Det Norske Samlaget - Samlaget forlag, CC BY-SA 4.0)

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Den Nobelpreis für Literatur 2023 bekommt der 1959 geborene norwegische Autor Jon Fosse. Die Schwedische Akademie in Stockholm gibt ihm den Preis "für seine innovativen Stücke und Prosa, die dem Unsagbaren eine Stimme geben", wie es in einer Mitteilung heißt. Die Akademie zeichnet mit dem Nobelpreis Fosses gesamtes Werk aus. Er galt vorab als einer der Favoriten für den Preis.

Fosse verfasst Gedichte, Essays, Libretti, Theaterstücke, Romane und Erzählungen vorzugsweise aus der Ich-Perspektive. In Deutschland erschienen Werke von ihm im Rowohlt Verlag, zuletzt "Ich ist ein anderer" im Jahr 2022. An deutschsprachigen Bühnen wie den Salzburger Festspielen, der Schaubühne am Lehniner Platz und dem Deutschen Theater in Berlin, am Hamburger Thalia Theater und am Schauspielhaus Zürich wurden Stücke von ihm aufgeführt.

Für sein Prosawerk "Trilogie" bekam er 2015 den Literaturpreis des Nordischen Rates verliehen, den renommiertesten Literaturpreis Skandinaviens, schildert sein deutscher Verlag. Mit dem ersten Band seines siebenteiligen Opus magnum, "Der andere Name", war er 2020 für den Booker International Prize nominiert. Der letzte Band "Ein neuer Name" wurde mit den norwegischen Literaturpreisen Brageprisen und Kritikerprisen ausgezeichnet. Seit 2011 genießt er lebenslanges Wohnrecht in der "Grotte", einer Ehrenwohnung des norwegischen Königs am Osloer Schlosspark. Er lebt mitunter auch in Hainburg an der Donau/Österreich oder in Frekhaug/Norwegen.

Voriges Jahr bekam die französische Schriftstellerin Annie Ernaux den Literaturnobelpreis. Die Schwedische Akademie in Stockholm hob "den Mut und die Schärfe, mit der sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Fesseln der persönlichen Erinnerungen aufdeckt" hervor.

(anw)