MacBook aufrüsten: Standard-SSDs per Adapter einbauen
Seite 2: mSATA, M.2, PCIe, AHCI und NVMe: Welchen Standard wofür?
In den MacBooks der letzten Jahre hat Apple SSD-Module unterschiedlicher Standards eingesetzt, deren Bezeichnungen verwirren können. Bei den ersten Steck-SSDs ab 2011 verwendete Apple als Schnittstelle SATA-6G ein (auch SATA III genannt) und zwar mit einem speziellen mSATA-Steckplatz. Bei den Air-MacBooks kam dann ein ebenfalls proprietärer M.2-Steckplatz mit SATA und später mit PCIe zum Einsatz.
Ganz wichtig: Die steckbaren PCIe-SSDs arbeiteten in Macs ursprünglich nur mit dem Protokoll AHCI (Advanced Host Controller Interface).
Seit macOS 10.13 High Sierra unterstützen Macs auch PCIe-SSDs, die über das schnelle Interface NVM Express (NVMe) angebunden sind – dafür später mehr.
Wenn Sie Ihren Mac nicht auf macOS 10.13 High Sierra oder 10.14 Mojave aktualisieren können, gibt es noch AHCI-M.2-SSDs, die auch mit hoher Kapazität bis 1 Terabyte erhältlich sind.
Die getesteten Adapter leiten lediglich die Signale von den PINs der proprietären Apple-Steckplätze auf die der handelsüblichen SSDs um. Beim Protokoll hat sich Apple immerhin an die Standards gehalten. Trotz der Adapter finden normale SSD-Platinen in den Macs Platz, da sie etwas kürzer sind als die von Apple. In der Tabelle weiter unten nennen wir passende Kombinationen.
Die neuen SSDs sind meistens – aber nicht immer – schneller als die alten. Auf jeden Fall aber kann man sie mit größeren Kapazitäten von bis zu 1 Terabyte zum Nachrüsten kaufen und spart sich damit womöglich die Investition in ein neues MacBook.
Größere SSDs sind tendenziell schneller
Der limitierende Faktor bei der SSD-Geschwindigkeit bleibt auch nach der Aufrüstung die Schnittstelle. Das Maximum an Durchsatz liegt in der Praxis mit mSATA oder M.2-SATA bei etwa 560 MByte/s, während PCIe 2.0 x4 bei 1750 MByte/s netto abriegelt. Doch Apples Original-SSDs in diesen älteren Modellen erreichen oftmals nicht die Obergrenze der Schnittstelle und bleiben beim Schreiben weit darunter – insbesondere, wenn kleinere Kapazitäten bis 128 GByte zum Einsatz kommen.
Größere SSDs besitzen mehr gleichzeitig ansprechbare Speicherbausteine (Kanäle) und schreiben tendenziell schneller. Außerdem sind die Blades von Toshiba und SanDisk (Kennung: TS… / SD… abzurufen im Dienstprogramm Systeminformationen / Festplatte / Gerätenamen) bekannt dafür, langsamer zu sein als die von Samsung (Kennung: SM…).
Wie schnell die Module von OWC, Transcend und die handelsüblichen SSD samt Adapter in der Praxis sind, dokumentieren unsere Balkendiagramme auf den folgenden Seiten.
Passende Adapter und SSDs finden
Das älteste MacBook im Test ist das Air von 2011, in dem Apple erstmals keine 2,5-Zoll-Module, sondern Steck-SSDs verbaut hat. Hier eignen sich die Adapter mit 6 + 12 Pins und schlanke M.2-SATA-SSDs.
Für die Retina-MacBooks gibt es ab Modelljahr 2012 passende Adapter. Die originalen SSDs haben Kontakte mit 8 + 18 Pins. In die Adapter passen die breiteren mSATA-Module mit halber Baulänge. Für das MacBook Air 2012 nimmt man die gleichen Adapter in schmaler Form. Die mSATA-SSDs dürfen hier entsprechend weniger breit, aber länger sein.
Adapter mit 12+16 Pins für PCIe eignen sich für alle Air-Modelle ab 2013 und die Pro-MacBooks von Ende 2013 bis 2015. Für sie benötigt man eine PCIe-SSD.
Alle passenden Adapter findet man auf der Webseite des französischen Anbieters Kalea Informatique, außerdem bieten m-ware und Adaptare aus Deutschland einige Modelle an. Man muss beim Kauf etwas vorsichtig sein, um nicht solche Adapter zu erwischen, die für die ausgebauten Apple-SSDs gedacht sind. Wir haben deshalb über unseren Webcode gezielte Links zu den einzelnen Mac-Modellen vorbereitet.
Setzt man die ausgebaute SSD in ein passendes USB-3.0-Gehäuse, lässt sie sich später als schnelle externe Platte verwenden. Davor erleichtert es den Datenumzug.