Micron-Chef weiter an Hynix interessiert

Möglicherweise gibt es doch noch einen Deal zwischen dem in schwere Turbulenzen geratenen koreanischen Chip-Konzern Hynix und dem US-Konkurrenten Micron.

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Von
  • Jürgen Kuri

Möglicherweise gibt es doch noch einen Deal zwischen dem in schwere Turbulenzen geratenen koreanischen Chip-Konzern Hynix und dem US-Konkurrenten Micron. Zumindest, wenn es nach dem Chef von Micron, Steven Appleton, geht, kommt immer noch eine Übernahme der DRAM-Sparte von Hynix durch den US-Halbleiterhersteller in Frage. In einem Interview mit der EETimes betonte Appleton unter Anspielung auf den angeblichen Widerstand der koreanischen Gewerkschaften gegen den Deal, dass es keine Differenzen zwischen den Werten von Micron und denen der Hynix-Mitarbeiter gebe. Die Kontroverse sei eher auf einer oberen Ebene angesiedelt: Die Gläubiger gegen das Management und die Aktienbesitzer. Appleton betonte, er würde wieder über ein Geschäft mit Hynix verhandeln, wenn er mit entsprechenden Vorschlägen kontaktiert würde. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man in keinster Weise voraussagen, was geschehen werde.

Hynix schiebt einen Schuldenberg von mehr als 6 Milliarden US-Dollar vor sich her und muss dringend die Produktionsstätten für DRAMs modernisieren, um im umkämpften Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Die Kosten für diese Modernisierung sollen der Grund gewesen sein, warum Infineon eine angeblich ins Auge gefasste Übernahme von Hynix wieder absagte. Micron selbst steht aber auch nicht gerade rosig da: Ende Juni musste der US-Konzern das sechste Verlustquartal in Folge melden. Im April hatte der Vorstand von Hynix, der ehemaligen Hyundai Electronics, überraschend die Übernahme durch Micron abgelehnt, nachdem zuvor die Gläubiger dem Geschäft mit einem Wert von 3,8 Milliarden US-Dollar zugestimmt hatten. (jk)