Montag: PC-Zubehör mit illegalen Software-Keys, Beirat für digitale Ehtik von KI

Lamptron mit suspekten AIDA64-Keys + Sachsen mit KI-Beirat + Digitale Automatische Kupplungen für die Bahn + Netflix mit höheren Preisen + Sci-Hub gesperrt

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Hand auf beleuchteter Maus; Montag: Lamptron-Beilagen, KI-Beirat, Digital-Kupplungen, Netflix-Preise & Sci-Hub-Websperre

(Bild: aslysun/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Mit CPU-Kühlern und anderem Zubehör bundelt Lamptron die Software AIDA64. Die mitgelieferten Keys dafür sind laut dem AIDA64-Entwickler aber nicht rechtmäßig erworben, sondern wurden offenbar "illegal mit einem Tool wie einem Key-Generator" erstellt. Derweil will Sachsen KI einsetzen, um die Verwaltung zu entlasten. Aber auch ethische Fragen treiben die Regierung um. Ein Beirat für digitale Ethik soll helfen. Ab Herbst sollen Experten die Landesregierung in KI-Fragen beraten. Auf europäischer Ebene soll der Güterverkehr per Bahn mit Digitalen Automatischen Kupplungen ausgestattet werden, um den Transport effizienter und günstiger zu machen. Doch welche Infrastruktur ist nötig, um 500.000 Güterwaggons damit zu bestücken? Das untersucht nun ein Konsortium – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Seit knapp 20 Jahren bietet der Hersteller Lamptron allerlei PC-Zubehör wie Lüftersteuerungen, LED-Beleuchtung und auch Prozessorkühler an. Einige dieser Geräte werden teils auch mit kleinen Monitoren versehen, die sich per HDMI über die Grafikkarte nutzen lassen, um etwa Betriebszustände wie Temperaturen und Lüfterdrehzahlen anzuzeigen. Um diese Werte zu ermitteln, empfiehlt das Unternehmen die Software AIDA64 und legt seinen Produkten auch einen Key für das Programm bei. Lamptron weist bei den Keys darauf hin, dass sich diese nur für die genannte Version, nicht für Updates der Software eignen sollen. Jetzt zeigt sich, dass diese Keys keine gültige Lizenz darstellen: Mutmaßlich illegale AIDA64-Keys mit Lamptron-Zubehör.

Sachsen will einen Beirat für digitale Ethik schaffen. Sieben Experten sollen die Landesregierung zu Fragen der Künstlichen Intelligenz beraten und Empfehlungen aussprechen. Der Beirat soll erstmals in der nächsten Legislaturperiode zusammentreten, die im kommenden Herbst beginnt, teilte Justizministerin Katja Meier (Grüne) mit. Sachsen sei damit bundesweit Vorreiter. Es sei "an der Zeit und dringend notwendig", dass ein Beirat für digitale Ethik eingerichtet wird, sagte Meier. Denn KI-Systeme seien eine große Chance für die Zukunft: Sachsen will als erstes Bundesland Beirat für digitale Ethik von KI schaffen.

500.000 Güterwaggons in Europa sollen ab 2028 mit einer Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) ausgerüstet werden. In einem ersten Schritt sollen nun die bestehende Güterverkehrsflotte und die Werkstätten analysiert werden, um die zeitlichen und räumlichen Herausforderungen der Migration in ganz Europa zu bewerten. Dabei will die Bahn-Tochter DB Cargo mit sechs europäischen Partnern zusammenarbeiten und hat mit ihnen das Konsortium DACFIT gegründet. Die DAK soll das aufwendige und mitunter gefährliche Kuppeln von Güterwaggons per Hand überflüssig machen, sodass Züge schneller zusammengestellt werden können. Der Transport soll dadurch effizienter und günstiger werden: Einführung der Digitalen Kupplung der Bahn wird vorbereitet.

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Netflix wird teurer: Das Premium-Abo mit 4K-Bildqualität und 3D-Sound kostet künftig 20 statt 18 Euro monatlich. Für das bislang 13 Euro teure Standard-Abo werden nun 14 Euro fällig. Das geht aus Angaben hervor, die Netflix im Hilfebereich auf seiner Website versteckt hat. Einzig das Abo mit Werbung bleibt im Preis unverändert: Es kostet weiterhin 5 Euro monatlich. Überraschend kommt die Preiserhöhung nicht. In anderen Ländern wie den USA und Frankreich hatte Netflix die Preise schon zuvor erhöht und im Quartalsbericht weitere Preiserhöhungen in Aussicht gestellt. Zunächst scheint die Preiserhöhung nur für Neukunden zu greifen: Netflix erhöht die Preise auf bis zu 20 Euro im Monat.

Vodafone, Telekom, 1&1 sowie Telefónica erschweren den Zugang zu der Schattenbibliothek Sci-Hub mit DNS-Sperren, obwohl es dafür keine gerichtliche Anordnung gibt. Den Maßnahmen zugrunde liegt eine Empfehlung der umstrittenen privaten Clearingstelle Urheberrecht im Internet, die Verbände der Rechteinhaber 2021 mit dem Plazet der Bundesnetzagentur eingerichtet haben. Die Instanz schätzte Sci-Hub am 8. Januar als "strukturell urheberrechtsverletzende Website" ein. Allein im September 2023 seien von Deutschland aus 1.372.933 Artikel von dort heruntergeladen worden, die teils urheberrechtlich geschützt seien. Die Sperrung sei daher "zumutbar und verhältnismäßig": Große deutsche Provider blockieren Schattenbibliothek Sci-Hub.

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(fds)