Montag: SpaceX-Rakete startet mit Riesensatellit, Worldcoin startet limitiert

SpaceX transportiert Starlink-Konkurrenz + Worldcoin zunächst begrenzt + KI-Chatbots ausgetrickst + Probleme mit X-Namenswechsel + Bargeld neben digitalem Euro

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 Ein Satellit umkreist die Erde; Montag: Satelliten-Schwergewicht, Worldcoin-Start, Chatbot-Tricks, Twitter-X-Probleme & Euro-Ergänzung

(Bild: Andrey Armyagov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Jupiter-3 ist mit über 9 Tonnen Gewicht der bislang schwerste kommerzielle Kommunikationssatellit und erfordert eine starke Rakete. Jetzt hat SpaceX das Schwergewicht in seine Erdumlaufbahn verfrachtet, von wo der Satellit für Internet sorgt und mit Starlink konkurriert. Zuvor startete nach langer Entwicklung der Worldcoin. Er ist Teil des ehrgeizigen Kryptowährungs- und digitalen ID-Projektes von OpenAI-Chef Sam Altman. Doch es gibt auch Bedenken hinsichtlich Datenschutz, weil der Worldcoin persönliches Einscannen erfordert. Das bekanntere Projekt Altmans ist der KI-Chatbot ChatGPT. Nun haben KI-Forscher "praktisch unbegrenzte" Möglichkeiten gefunden, um Schutzvorkehrungen großer generativer Sprachmodelle wie eben ChatGPT oder auch Google Bard automatisiert komplett zu umgehen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Eine Falcon-Heavy-Rakete von SpaceX hat den bislang schwersten Satelliten seiner Art erfolgreich in den Orbit gebracht. Jupiter-3 wiegt mit 9,2 Tonnen mehr als jeder andere kommerzielle Kommunikationssatellit, der zuvor ins All befördert wurde. Dabei handelt es sich gleichzeitig um Konkurrenz für SpaceX, denn wie Starlink ist der Riesensatellit für die Internetversorgung ländlicher Gebiete gedacht. Der ursprünglich für den 26. Juli geplante Start von Jupiter-3 war wegen zusätzlicher technischer Tests einige Male hinausgeschoben worden, aber die Mission verlief am Wochenende ohne Schwierigkeiten: Falcon Heavy von SpaceX bringt Riesensatelliten eines Konkurrenten ins All.

Einen begrenzten Start legt der Worldcoin hin, ein biometrisches Kryptowährungsprojekt, das die Ethereum-basierte Layer-2-Kryptowährung "Worldcoin" mit der durch einen Irisscan erzeugten digitalen ID verbindet. OpenAI-Chef Sam Altman, der Vater von ChatGPT, hat dazu mit Partnern "Tools for Humanity" aus der Taufe gehoben. Das US-Unternehmen hat zum Ziel, technische, rechtliche und marktmäßige Möglichkeiten und Anwendungen digitaler Bezahlung- und Währungssysteme zu erforschen und zu entwickeln. Das Herzstück des Worldcoin-Projekts ist ein Augenscanner, der sogenannte "Orb", von dem sich jeder einscannen lassen muss, der am Worldcoin partizipieren will: Worldcoin-Handelsstart mit nur einem Prozent der verfügbaren Coins.

Wissenschaftler haben eine Studie zu "universellen und übertragbaren" feindlichen Angriffen auf große generative Sprachmodelle mit Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT oder Bard veröffentlicht. Der Anhang simpler, speziell ausgewählter Zeichenfolgen an eine Benutzerabfrage kann demnach dazu führen, dass das System entgegen seinen Sicherheitsvorkehrungen "schädliche Inhalte" wie Anleitungen zum Bombenbau und zum Ausspionieren von Nutzerdaten oder Hass und Hetze ausspuckt. Dabei würden die benötigten Befehle "vollständig automatisiert erstellt, sodass eine praktisch unbegrenzte Anzahl solcher Angriffe möglich ist": Simple Zeichenfolgen umgehen Sicherheitsregeln und entlocken KI-Bots Verbotenes.

Die Umgestaltung der Twitter-App zu "X" bereitet dem Unternehmen X Corp. weiter Probleme. Während Nutzer der Progressive Web App (PWA) aufgrund des Wechsels mit Browserwarnungen zurechtkommen müssen, verhindert offenbar eine App-Store-Regelung die Umbenennung unter iOS. "Wenn diese Web-App versucht, dich zu täuschen und sich als eine andere App auszugeben, deinstalliere sie." Diese wohlmeinende Warnung bekommen offenbar Nutzer der TwitterX-Web-App zu sehen, nachdem die App umbenannt wurde. Das war allerdings absehbar und hat einen triftigen Grund: Nachträgliche Updates, die Funktionen und/oder Erscheinungsbild einer App anpassen, sind ein bekannter Trick zur Verbreitung von Malware: Weiterhin Probleme mit dem Namenswechsel von Twitter zu X.

Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz sieht den digitalen Euro als ideale Ergänzung zu Bargeld. "Das sind zwei Seiten derselben Münze: Auch wenn wir möglicherweise in einigen Jahren eine digitale Version des Euro haben werden, wird die Bevölkerung weiterhin Bargeld nachfragen", sagt Balz. Er halte es daher für sinnvoll, dass die EU-Kommission jüngst zeitgleich Gesetzesvorschläge sowohl zum digitalen Euro als auch zum Status des Bargelds vorgelegt habe. Der digitale Euro soll gesetzliches Zahlungsmittel werden, Schein und Münze aber nicht ersetzen, so der Bundesbank-Vorstand: Digitaler Euro ist Ergänzung von Bargeld, keine Ersetzung.

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