Motorola verdreifacht Gewinn (Update)

Der Elektronikkonzern Motorola konnte nach eigenen Angaben im 4. Quartal 1999 seinen Gewinn gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr verdreifachen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Holger Bleich

Motorola schreibt Rekordzahlen. Im letzten Quartal 1999 konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben seinen Gewinn aus allen Geschäftsbereichen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres verdreifachen. Somit strich Motorola einen Rekordgewinn von 514 Millionen US-Dollar ein. Der Umsatz stieg dabei um 1,9 Prozent und lag zuletzt bei 8,45 Milliarden US-Dollar.

Für den Rekordgewinn ist dem Unternehmen zufolge vor allem die extrem hohe Nachfrage nach Handys verantwortlich gewesen. Motorola rechnet damit, dass der Absatz von Mobiltelefonen im laufenden ersten Quartal 2000 nochmals zunimmt. Erst für die Mitte des Jahres erwartet man, dass die Nachfragesituation sich normalisiert.

Im November 1999 hat der Elektronik-Multi mit einer Finanzspritze von 740 Millionen US-Dollar die Schulden seines Joint-Ventures Iridium LCC beglichen. Iridium, der weltweit erste Anbieter eines Satelliten-Telefonnetzes, stand kurz vorm Konkurs und hatte bereits im August Gläubigerschutz beantragt. Laut Motorola ist durch das hervorragende Quartalsergebnis nun genügend finanzieller Spielraum vorhanden, um Iridium weiterhin zu stützen.

1998 hat die Konzernleitung Motorola radikal umstrukturiert und seitdem über 1000 Arbeitsplätze abgebaut. Dies, so ein Firmensprecher, sei aber nur Teil des Erfolgs. Die weltweite Nachfrage nach Handys habe 1999 einfach alle Erwartungen übertroffen. Derzeit ist Motorola nach Nokia weltweit der zweitgrößte Mobiltelefonhersteller. Ericsson-Chef Kurt Hellström hatte vor kurzem im Handelsblatt spekuliert, dass auf Dauer nur die drei größten Hersteller den Preiskampf am Mobilfunkmarkt überleben würden. (hob)