Netzbetreiber kritisieren Entscheidung der Bundesnetzagentur zu Resale-Rabatten

Der Bundesverband Breitbandkommunikation prüft rechtliche Schritte gegen eine Entscheidung der Bundesnetzagentur, das Entgeltverfahren zur Teilnehmeranschlussleitung nicht vorzeitig wieder aufzunehmen.

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Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) kritisiert die gestrige Entscheidung der Bundesnetzagentur, das Entgeltverfahren zur Teilnehmeranschlussleitung (TAL) nicht vorzeitig wieder aufzunehmen. Damit habe die Bundesnetzagentur eine Chance vertan, für faire Wettbewerbsbdingungen zu sorgen, teilt der Verband mit. In ihm sind Unternehmen wie Versatel, HanseNet, NetCologne und EWE TEL versammelt. Diese hatten Anfang September einen Antrag auf Neufestlegung der Entgelte für die letzte Meile eingereicht, um nicht, wie sie es formulieren, auf überhöhten Kosten sitzen zu bleiben.

Der Breko meint, die momentan gültige Entscheidung zu den TAL-Entgelten vom April 2004 trage den jüngsten Entwicklungen im Preisgefüge nicht Rechnung. Dazu gehörten insbesondere Rabatte der Telekom gegenüber Resellern wie United Internet und Freenet geltend. Beim Weiterverkauf eines DSL-Produktes seien bis zu 54 Prozent Nachlass auf den Endkundenpreis möglich, so dass DSL 2000 im Einkauf so nur noch mit 11,89 Euro kosteten. Teilnehmernetzbetreiber zahlten hingegen 12,48 Euro, dabei sei hier der aufwändige Betrieb des eigenen Netzes nicht einberechnet. Der Breko meint, die Bundesnetzagentur habe die Argumente nicht eingehend geprüft und erwägt rechtliche Schritte gegen die Entscheidung. (anw)